Wir dürfen den Apostel Paulus in seinem Dienst als Vorbild nehmen. Für andere Glaubensgeschwister inständig Tag und Nacht zu beten, ist nicht nur eine nette Geste, sondern Ausdruck einer tief verstandenen Liebe zu Gott durch Jesus Christus. Wem Jesus tief in der Seele begegnet und das Denken, Fühlen und den Glauben lenkt, der wird in seinem Verlangen für andere Christen eine Hilfe zu sein, sehr durchdrungen und enorm gestärkt sein. So ein Christ wird sicherlich nicht im Befehlston und Macht seiner Autorität und seiner Erkenntnis, in Stein gemeißelte Anweisungen erteilen, an die man sich gefälligst streng zu halten hat. Paulus war einmal so ein Mensch gewesen, als er unwissend die Gemeinde und Jesus verfolgte, aber er hat sich nach der Begegnung mit Jesus auf dem Weg nach Damaskus sehr verändert. Du auch? In 1. Thessalonicher 2, 3-8 schreibt Paulus: ''Denn unsre Ermahnung kam nicht aus betrügerischem oder unlauterem Sinn noch geschah sie mit List, sondern weil Gott uns für wert geachtet hat, uns das Evangelium anzuvertrauen, darum reden wir, nicht, als wollten wir den Menschen gefallen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft. Denn wir sind nie mit Schmeichelworten umgegangen, wie ihr wisst, noch mit versteckter Habsucht - Gott ist Zeuge -; wir haben auch nicht Ehre gesucht bei den Leuten, weder bei euch noch bei andern - obwohl wir unser Gewicht als Christi Apostel hätten einsetzen können -, sondern wir sind unter euch mütterlich gewesen: Wie eine Mutter ihre Kinder pflegt, so hatten wir Herzenslust an euch und waren bereit, euch nicht allein am Evangelium Gottes teilzugeben, sondern auch an unserm Leben; denn wir hatten euch lieb gewonnen''. Was wir immer trotz vielem Wissen als beständige Ergänzung und sozusagen als Treibstoff brauchen, ist diese Liebe von der Paulus schreibt. Wissen ohne Liebe bläht auf und macht unnahbar und arrogant. Jemanden einfach lieb zu haben bewirkt mehr als ihn nur mit Informationen zu füttern die zwar nicht falsch sind, aber doch (ohne Mitgefühl und Zuneigung) keine Wärme vermitteln. Und es sollten auch nicht nur warme Worte, sondern auch warme Taten sein, die wir einsetzen, weil Glaube ohne Werke tot ist. (Jakobus 2,16).
In 1. Korinther 13,2 steht: ''Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, so dass ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts''. Im Glaubensleben geht es um eine Beziehung! Wenn etwas hier deutlich wird, dann vor allem das. In erster Linie um die Beziehung zu Gott. Die sollen wir pflegen und ernst nehmen - nicht als Selbstverständlichkeit in unserem Verstand ablegen, sondern darin die Ergänzungen sehen, die unser biblisches Wissen transportieren. Nicht als Mittel zum Zweck, sondern als Antrieb und Kraft um vor Gott und den Menschen glaubwürdig und echt zu sein. Der Glaube und die Erkenntnis kommen aus der Predigt und der Bibel, aber die Liebe kommt aus der Beziehung! Und wo man das jemandem abspürt, wird auch eine Ermahnung und Korrektur nicht auf taube Ohren stoßen. Die gesegnete Arbeit des Apostels beweisen dies - auch aufgrund seines eigenen Lebensweges, den wir in der Bibel nachlesen können - vom Saulus zum Paulus! Und auch bei uns gibt es sicherlich noch genug Potenzial und beziehungslose Ecken und Kanten, die so mancher liebevollen Ergänzung und nötiger Veränderung bedürfen. Und wir dürfen davon ausgehen, daß so manches was uns im Leben begegnet kein Zufall ist, sondern Gottes vorbereitete Wege beinhaltet und uns etwas zu sagen haben. Manchen Menschen denen wir begegnen wissen vielleicht gar nicht, daß sie Gottes Werkzeuge sind - weil sie uns auch nicht kennen. Und doch haben sie uns etwas zu sagen und bewirken in uns Gedanken und Gefühle, die vielleicht neu sind und uns helfen so manches aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Unser Herz muss gestärkt werden - und Gott weiß genau wie er das bewirken kann. Dafür sollten wir offen sein und uns auch bemühen unvoreingenommen miteinander umzugehen. Glaube ist eine Beziehung und dieses Leben hier dient dazu dies festzumachen und darin zu wachsen - zur Ehre des heiligen Gottes, mit dem wir einmal ewig im Himmel zusammen sein werden.