Wenn man in manchen Momenten auf sein bisheriges Leben zurückblickt, hat man wohl mehr oder weniger mit zwiespältigen Gefühlen zu kämpfen. Wo ist man gescheitert? Wann war das Leben besonders bitter? Was waren wirklich glückliche Zeiten? Von wem wurde man herzlich geliebt und wer hatte nur Verachtung und Kälte für einen übrig? Mit wem kam ich gar nicht klar? Leider gibt es Menschen, die sich tatsächlich ungeliebt fühlen und entsprechend ein Leben hinter weitgehend verschlossenen Türen führen. Menschen können Menschen sehr weh tun, besonders wenn man sie einfach alleine lässt. Aber das war von Anfang an so für den Menschen nicht vorgesehen. Es ist nicht immer gut, wenn wir zu viel Zeit mit uns selbst verbringen. In 1. Mose 2,18 steht: „Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht“. Das bedeutet nun nicht daß man mit seiner Entsprechung immer nur Friede, Freude und Eierkuchen verbindet und erlebt. Aber es hilft uns einander, wenn wir miteinander umgehen und das lernen, und uns in Liebe annehmen und respektieren und füreinander da sind. Das zählt für die Ehe im Besonderen, aber auch für die geschwisterliche Beziehung als Kinder Gottes. Auch wenn die manchmal auf die Probe gestellt wird. Vielleicht ist das auch der Preis dafür, daß man nicht einsam ist. Es ist eben nicht immer positiv nur stets seine Ruhe haben zu wollen. Manchmal allerdings schon.
Das gilt es dann auch (vielleicht mit Unterstützung anderer) abzuwägen. Wir sind zwischendurch alle einmal ungewollt einsam und manchmal auch ungewollt in Gesellschaft. Aber Einsamkeit ist wieder eine andere Angelegenheit. Das betrifft sicherlich nicht nur die Unverheirateten sondern auch die Geschiedenen, Alten, Kranken, Bedrückten, Verlassenen usw. Richtige fühlbare und belastende Einsamkeit wünscht man niemandem. Selbst Gott der Allmächtige hatte nie etwas anderes im Sinn als Gemeinschaft in Liebe und Freude zu ermöglichen und dafür den Weg zu bereiten. In 1. Mose 1, 26-27 steht: „Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau“. Gläubige Menschen sind nicht einsam. Sie können zwar auch alleine sein (was ja ebenso positive Aspekte beinhaltet) aber sie sind nicht vergessen und isoliert oder werden als Person abgelehnt. Im Gegenteil. Wenn uns andere Menschen uns unser Versagen und unsere Fehler vorhalten, so können wir doch wissen, daß derjenige, der am allermeisten uns anklagen und verurteilen könnte uns nicht verdammt.
Fortsetzung morgen...