Die heutige Bibelstelle steht in einem meiner Lieblingspsalmen. Es ist ein Psalm der Hoffnung, der sich ganz zu lesen lohnt (er ist recht kurz).
Die Sätze oben sind der Schlußakkord dieses Wallfahrtsliedes, dass von der Freude über die Befreiung handelt.
Gott dreht alles um, er geht radikal - das heißt von der Wurzel - an unsere Geschicke heran. Er will uns befreien und uns wieder Freude für unser Leben schenken. Wenn wir auch nicht, wie das Volk Israel in Babylon in der Gefangenschaft sind, so gibt es doch einiges in unserem Leben, was uns die Freiheit nimmt.
Bei mir zum Beispiel war es das Rauchen, das mich gefangen nahm. Bei anderen ist es vielleicht der Alkohol, der ihnen scheinbar ein schönes Leben verspricht und doch so leicht den Menschen zu seinem Knecht macht.
Wo findest du dich wieder? Kannst du nicht vom Computer oder Fernseher lassen? Bist du in deiner Sexualität gefangen? Hat dich das streben nach Geld und Karriere eingefangen? Es gibt so vieles, was sich auf den ersten Blick so schön anhört und doch im Endeffekt eine große Fessel für unser Leben ist.
Wahre Freiheit gibt es nur bei Gott. Nein, es ist nicht so, dass ich ein Gebet zu ihm schicke und schon bin ich mein Rauchen los, so einfach geht es nicht. Doch er kann uns helfen, dass unsere Fesseln nicht mehr unser Leben bestimmen.
In Tränen gehen wir, wenn wir unsere Fesseln spüren, doch wenn wir zu ihm kommen, wandelt sich unsere Trauer in Freude. Unser Kampf mit ihm an unserer Seite kann nur zum Sieg führen. Trauer ist harte Arbeit, wie es auch das säen des Samens für den Bauern ist. Doch dann, ohne dass wir oder der Bauer etwas dazu tun können, läßt Gott aus dem Samen den Weizen wachsen. Wir können nur staunend davor stehen und Gottes Werke bewundern. Genauso läßt Gott auch in uns seine Liebe wachsen. Langsam, fast unmerklich wird sie in uns größer und größer. Und wir können wieder nur staunend davor stehen.
Wenn dann aber die Zeit der Ernte kommt, können wir uns nur noch freuen. Was wir nicht haben wachsen lassen, liegt nun als Schatz in unserer Hand und in unserem Herzen. Ist es dann nicht Zeit, Gott unsere Garben zu bringen?
Ich wünsche dir einen gesegneten Tag, an dem Gott seine Liebe und Freiheit in dir wachsen läßt.