Die Menschen zur Zeit Jesu konnten den Sohn Gottes nicht wirklich bedrängen, verklagen und bestrafen. Und auch wir heute im 21. Jahrhundert nach der Zeitrechnung haben keine Vollstreckungsgewalt gegenüber dem ''Menschensohn''. Wie auch? Keine Macht der Welt konnte ihn zu dem machen, was er uns geworden ist. Was will ich damit sagen? Jesus stand im Grunde niemals vor einem weltlichen Richter. Es lag nie im Ermessen einer irdischen und staatlichen Gewalt den Heiland anzuklagen und zu verurteilen. Nicht nur, weil er tatsächlich in allen Anklagepunkten unschuldig war, sondern generell. Jesus selbst sagte zu Pontius Pilatus: ''Du hättest keine Macht über mich, wenn es dir nicht von oben her gegeben wäre...'' (Johannes 19, 11a). Damit ist nichts anderes gemeint, daß Jesus darum am Kreuz hing, weil er im Gericht Gottes stand! Gott selbst hat seinen Sohn angeklagt, verurteilt und kreuzigen lassen - für uns! Jesus wurde zur personifizierten Sünde gemacht und in die boshaften Hände echter Sünder gegeben. In Markus 14,27 sagte Jesus zu seinen Jüngern: „Ihr werdet in dieser Nacht alle an mir Anstoß nehmen; denn es steht geschrieben: »Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe werden sich zerstreuen«“. Den genauen Wortlaut dieser alttestamentlichen Prophezeiung lesen wir in Sacharja 13,7: „Schwert, erwache gegen meinen Hirten, gegen den Mann, der mein Gefährte ist!, spricht der HERR der Heerscharen. Schlage den Hirten, und die Schafe werden sich zerstreuen; und ich will meine Hand den Geringen zuwenden“! Jesus bestätigte dem römischen Statthalter Pontius Pilatus (der später in Rom Selbstmord verübte) daß er letztlich dem Teufel gehorchte, den Gott hier gewähren ließ.
Er sagte: ''...der mich dir überantwortet hat, der hat größere Sünde'' (Johannes 19, 11b). Der Teufel steckte hinter diesem Komplott. Gott ließ es zu. Jesus, der immer im Himmel bei Gott war, wurde von Gott verlassen und um unserer Sünde willen zerschlagen (Jesaja 53,5: „Doch er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen; die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt worden“). Was das für ihn bedeutete in diesem furchtbaren Moment, können wir nicht wirklich erahnen und erfassen. Jesus konnte und musste es (Markus 15,34: „Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme und sprach: Eloi, Eloi, lama sabachthani? Das heißt übersetzt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen“?). Auch dies ist bereits in Psalm 22,2 prophetisch vorausgesagt worden. Gott rettete Jesus nicht – um unseretwillen. Jesus starb also nicht weil Menschen es wollten, sondern weil Gott es so in aller Ewigkeit beschlossen hatte. In Johannes 10, 17-18 steht: „Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, damit ich es wieder nehme. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir aus. Ich habe Vollmacht, es zu lassen, und habe Vollmacht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen“. Der Tod Jesu war ein knallhartes Gericht - das Gericht des Allerhöchsten! Es sollte uns im Grunde bange werden, wenn wir an den Thron Gottes denken und sein gerechtes Urteil über uns. Kannst du diese Last tragen und Gott ansehen in deiner Schwachheit, Sündhaftigkeit und Oberflächlichkeit?
Fortsetzung morgen...