„Ich?“
Er meint mich? Mein Herz poltert in meiner Brust. Wie kann das sein?
So oft stand ich schon von Ferne, traute mich nicht weiter, fragte mich, wie es wohl sein würde, wenn. Und jetzt? Ich werde eingeladen, ich, die ich genau weiß, dass es ein Wunder ist, dass ich nicht dort hineinpasse, in die Gesellschaft. Geträumt, gewünscht, gehofft, gesehnt habe ich es schon lange.
Doch jetzt?
Es ist Wirklichkeit.
Ich bin immer schon gegen Zäune gewesen. Erst meinte ich verstanden zu haben, warum sie da sind. Sie halten andere Menschen, so welche wie mich, fern. Es gibt ein da und ein dort.
Sie sind auch für die Menschen, die sie aufstellen Arbeit. Man muss sie instandhalten. Sie rauben einem die Zeit, Kraft und Mühe. Sie haben auch etwas besitzergreifendes an sich. „Das ist meins!“ „Hier bin ich.“
Überall.
Sie sind aus:
Steinen
Holz
Pflanzen
Draht.
Glas
Plastik.
Es wird einem schwindelig, wenn man die Vielfalt sieht. Schon im Kindesalter lernen wir, sie schnell aufzubauen. Ob sie hoch, tief, niedrig, mickrig, prunkvoll oder einfach nur nützlich, bzw. vorerst mal gemacht wurden, so als Übergang, sie :
beenden einen Weg,
Bis dahin und nicht weiter. Sichtbar für alle, die vorbeikommen. Es wird nur durch
Technik,
Schlüssel,
anderes Werkzeug,
Menschen
weiterführen. Oder?
Während diese Möglichkeiten schnell zum Ziel führen, haben wir eine weitere Fähigkeit, Grenzen/Zäune zu bilden.
In unserem Herzen.
In unseren Gedanken.
Da es den Zorn des Schöpfers hervorruft, gibt es nur „eine Möglichkeit“ zu handeln:
Lukas 14, 16-24: Er aber sprach zu ihm: Ein Mensch machte ein großes Mahl und lud viele dazu. 17 Und er sandte seinen Knecht zur Stunde des Mahles, den Geladenen zu sagen: Kommet, denn es ist schon alles bereit! 18 Und sie fingen alle einstimmig an, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und bin genötigt, hinauszugehen und ihn zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich! 19 Und ein anderer sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft und gehe hin, sie zu prüfen; ich bitte dich, entschuldige mich! 20 Wieder ein anderer sprach: Ich habe eine Frau genommen, darum kann ich nicht kommen! 21 Und der Knecht kam wieder und berichtete das seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knechte: Geh eilends hinaus auf die Gassen und Plätze der Stadt und führe die Armen und Krüppel und Lahmen und Blinden herein! 22 Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, wie du befohlen hast; es ist aber noch Raum da! 23 Und der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus an die Landstraßen und Zäune und nötige sie hereinzukommen, damit mein Haus voll werde! 24 Denn ich sage euch, daß keiner jener Männer, die geladen waren, mein Mahl schmecken wird.