Jakobus, der Halbbruder Jesu mütterlicherseits bringt es auf den Punkt wenn er betont, daß es mit Worten alleine nicht immer getan ist. Worte sind gut und wichtig und transportieren wichtige Informationen (besonders solche die der Seele helfen und den Glauben fördern), aber manchmal kann man auch zu viel des Guten anderen zumuten. Besonders wenn ihnen eine helfende Hand und etwas Empathie und Aufmerksamkeit mehr helfen würde, als alle wohlgemeinten Worte. Alles hat seine Zeit – auch Worte und Taten. Jakobus schreibt in Jakobus 2, 15-16: ''Wenn ein Bruder oder eine Schwester Mangel hätte an Kleidung und an der täglichen Nahrung und jemand unter euch spräche zu ihnen: Geht hin in Frieden, wärmt euch und sättigt euch!, ihr gäbet ihnen aber nicht, was der Leib nötig hat - was könnte ihnen das helfen''? Auch der Apostel Paulus (der ja zuvor als hartherziger und bis zum Fanatismus pragmatischer Gesetzeslehrer galt vor seiner Bekehrung) hat sich um hundertachtzig Grad gedreht und verändert in seinem Verhalten.William McDonald schreibt in seinem Bibelkommentar: „Statt in Gottes Erbe herumzukommandieren, war er »zart« gewesen »wie eine stillende Mutter ihre Kinder versorgt«. Paulus erkannte, daß Neubekehrte »Pflege« brauchen, und er führte diesen Dienst mit allem Eifer einer hingegebenen Mutter durch. So tief war seine liebevolle Sorge für sie, daß er mit ihnen lieber teilen wollte, als von ihnen etwas annehmen. Er predigte das »Evangelium Gottes« nicht kalt und funktional, sondern legte seine ganze Seele hinein. Er liebte sie, und Liebe scheut keine Kosten. Wie sein Herr kam er nicht, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben (Mk 10,45)“.
Wenn man andere an seinem privaten Leben teilhaben lässt (weil man sich dazu ermutigt fühlt) dann beinhaltet dies sicherlich auch, daß man bei sich selbst Einblicke gewährt über eigene Nöte, Sorgen und Probleme. Das schreckt manche wohl ab, weil man doch lieber bewusst oder unbewusst einen gewissen Schein aufrechterhalten will. Paulus hatte da keine Berührungsängste und spielte keinem etwas vor. Er schrieb, daß er eine Herzenslust daran hatte, etwas von seinem Leben offenzulegen, weil er Liebe empfand für seine Glaubensgeschwister. Das Eine bedingt das Andere. Auch Gott gibt sich nicht damit zufrieden uns nur Worte und Gesetze zu geben - Gott kam zu uns, zu dir (Johannes 1,14: ''Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit'') - mehr Praxis geht nicht! Und Gott hilft uns auch heute ganz praktisch in unserem Leben und Alltag. In Psalm 13,6 lesen wir: ''Ich aber traue darauf, dass du so gnädig bist; mein Herz freut sich, dass du so gerne hilfst. Ich will dem HERRN singen, dass er so wohl an mir tut''. Gott hilft gerne, es ist ihm keine lästige Pflicht, weil er eben der ''liebe Gott'' ist und alles kann! Gott benutzt gerne andere Christen dazu sich einander zu helfen - was kannst du heute Gutes tun? Wer freut sich über einen Anruf? Einen Brief oder eine E-Mail? Wem kannst du etwas mitbringen wenn du sowieso unterwegs bist? Wem kannst du das Evangelium weitergeben?