Manchmal kann man eine Information und Botschaft sehr kompliziert und undurchschaubar vermitteln und darstellen. Über vieles kann man stundenlang debattieren und seine Erklärungen erklären und seine vermeintliche Intelligenz zur Schau stellen oder sich gar mit fremden Federn schmücken. Entsprechend kann man Menschen regelrecht zutexten, so daß sie nicht selten gar nicht mehr so genau wissen um was es eigentlich ging? Oft ist das gar nicht nötig - vor allem wenn es sich um zwischenmenschliche und seelische Dinge handelt. Da ist es nicht selten ärgerlich, wenn man mit Dingen ''zugedröhnt'' wird, die kein Licht ins Dunkle bringen. Das hat auch nicht unbedingt etwas mit Intelligenz und der Auffassungsgabe zu tun, sondern vielmehr mit Wortklauberei, Hochmut, Diplomatie, Politik und Heuchelei.
Wenn es um geistliche Dinge geht, sollten wir uns davor hüten den theologischen Holzhammer herauszuholen. Wir sollen beim predigen nicht uns selbst voranstellen, sondern das Wort Gottes. Das hat seine Eigendynamik und als Christen dürfen wir durch unseren Charakter und durch das was wir darstellen diesem lebendigen Wort dienen – nicht uns selbst. Nicht umsonst steht in 2. Korinther 3, 1-6: „Fangen wir wieder an, uns selbst zu empfehlen? Brauchen wir etwa, wie gewisse Leute, Empfehlungsbriefe an euch oder Empfehlungsbriefe von euch? Unser Brief seid ihr selbst, in unsere Herzen geschrieben, erkannt und gelesen von jedermann. Es ist ja offenbar, dass ihr ein Brief des Christus seid, durch unseren Dienst ausgefertigt, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln des Herzens. Und eine solche Zuversicht haben wir durch Christus zu Gott; nicht dass wir von uns selber aus tüchtig wären, sodass wir uns etwas anrechnen dürften, als käme es aus uns selbst, sondern unsere Tüchtigkeit kommt von Gott, der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes; denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig“.
Wir sollen nicht predigen um des Predigens willen. Man kann auch predigen was nicht den Worten Jesu und der Inspiration des Heiligen Geistes entspricht. Wäre das nicht möglich, würde es nicht betont werden, daß der Glaube eben nicht allgemein aus der Predigt komme, sondern aus der Predigt auf Grundlage der Worte Jesu. Darum gibt es wohl auch Prediger und Theologen, die den Buchstaben (das Gesetz) predigen, aber damit niemanden geistlich lebendig machen, sondern töten. Ein Diener des neuen Bundes (wie Paulus schrieb) ist jemand, der die Bedeutung Jesu deutlich macht und IHN als den gekreuzigten und auferstandenen Sohn Gottes predigt. Damit verkündigt er die Freiheit (Johannes 8,36). Freiheit vom Gesetz, von der Sünde, vom Tod und vom Gericht (Johannes 3,16). Und entsprechend können wir dann auch mit Markus 7,16 sagen: „Wenn jemand Ohren hat zu hören, der höre“!
William McDonald schreibt: „Der »Glaube« kommt zu den Menschen, wenn sie unsere Predigt über den Herrn Jesus Christus hören, die natürlich auf dem geschriebenen »Wort« Gottes basiert. Doch mit Ohren zu hören reicht nicht aus. Man muß mit offenem Herzen und Sinn hören, gewillt, die Wahrheit Gottes gezeigt zu bekommen. Wenn das geschieht, dann wird man sehen, daß das Wort den Klang der Wahrheit enthält, und daß die Wahrheit sich selbst bestätigt. Dann wird man glauben. Es sollte natürlich klar sein, daß das Hören, von dem hier die Rede ist, sich nicht auf das Ohr beschränkt. Die Botschaft könnte etwa auch gelesen werden. Deshalb bedeutet »hören« hier, das Wort empfangen, auf welchem Weg auch immer“.
Mich hat es früher in der Schule immer sehr gestört, wenn klare und einfache Gegebenheiten und Ereignisse unnötig schwierig und unklar ausgedrückt und beschrieben wurden. Oder wenn manche Fragestellungen so kompliziert waren, daß man gar nicht recht verstanden hat welche Antwort eigentlich erwartet wird? Priorität sollte immer haben, daß es verstanden wird und man weiß was Sache ist und gefordert wird. Manchmal wird auch so verfahren wenn es um biblische Inhalte geht. Da schreckt man die Leute eher ab, als daß man sie gewinnt und motiviert sich auf die Botschaft des Evangeliums einzulassen. Wenn aus dem Wort Gottes ein Mysterium gemacht wird oder man den Eindruck vermittelt in eine Zwangsjacke gesteckt zu werden die einem das Leben unerträglich macht, dann hat man dem Teufel einen Bärendienst erwiesen.
(Fortsetzung folgt ...)