Als ich darüber nachdachte, ich lag wach auf meinem Sofa, dachte ich erst, nein, darüber schreibst du nicht. Was wird man darüber denken? Doch auch diesmal werde ich nicht da stoppen. Ich werde es ebenso schreiben, wie in den anderen Andachten vorher.
Ein Tag war es oft nicht, es waren Tage.
Einmal sogar über Jahre.
Ich spreche von der Zeit, wenn ich hoffnungslos ehrlich war. Wenn ich erzählte von meinen Gedanken, meinen Taten, meiner
Sünde.
Wenn ich gefallen war.
Es erschreckte mein menschliches Gegenüber.
Hatte es selber so etwas erlebt?
Fühlte es sich selber ertappt und gestand sich seine eigenen Fehltritte nicht ein?
Ich weiß es nicht.
Das Erschrecken führte dazu, dass ich alleine dastand.
Heute weiß ich, dass ich da in biblischer Gesellschaft stehe.
Mose mordete. Vierzig Jahre Wüste.
Elia mordete. Zu Tode erschöpft am Bach.
Saulus mordete. Drei Jahre allein.
Sara log, lachte, sehr lange kinderlos.
Simson und seine Delila. Schwach, allein, verspottet.
Menschen aus dem alten Testament. Im neuen gibt es sie auch.
Petrus verlangt erneut die Beschneidung.
Paulus schreibt über Taten von Gläubigen, die noch nicht einmal die Heiden machen.
Dem Knecht Onesimus muss Paulus ein Schreiben mitgeben, damit sein Herr ihn wieder einstellt.
Eine lange Liste.
Mein göttliches Gegenüber jedoch bleibt, hört, sieht, wartet, steht mir zur Seite.
Wie Jakob kann ich nur rufen:
„Ich lasse Dich nicht, Du segnest mich denn.“
Sagen zu können, in den schwersten Stunden war ich ohne Brüder und Schwestern, hat mich,... ja was eigentlich?
Kann man beschreiben, mit Worten, wie man sich fühlt?
Diese absolute Ohnmacht.
Seine eigene Sünde auszuhalten.
Seine Sünde zu ertragen.
In diese Situation kommt kein Schriftgelehrter, kein Pharisäer. Kein Religiöser.
Nur der Gerechte erlebt es.
So kommt auch nur dieser heraus aus diesem Elend. Nur er erlebt die göttliche Barmherzigkeit, die ihn wieder auf die Füße stellt. Die sein Angesicht erleuchten wird.