Ich komme von der Arbeit nach Hause. Heute war ein anstrengender Tag. Menschen, denen ich begegnet bin, benötigten Antworten, hatten zu viele Fragen. Das Leben ist ihnen zu schwer geworden.
Zu Hause warten die Kinder auf mich. Schon die Ankunft des Wagens in der Hauseinfahrt, lässt sie zur Tür stürmen. Endlich bin ich da für sie. Sie berichten von Schule, Freunden, Hobbies, Erfolgen und Enttäuschungen. Die vielen kleinen und großen Dinge des Lebens müssen besprochen werden.
Der Partner wartet auf die kurze Zeit, in der er selber zu Wort kommen kann. Er möchte von dem Tag berichten, welche Anliegen an ihn herangetragen wurden. Was ihm zu schaffen macht. Die Planung des nächsten Tages muss ebenfalls besprochen werden. Viele Termine stehen an. Wie kann man gemeinsam den Tag gestalten? Wer macht was?
Besuch hat sich angekündigt, dieser berichtet von den letzten Wochen, wie es ihm ergangen ist. Man hat am Arbeitsplatz nicht die nötige Zeit, sich mit verschiedenen Problemen auseinanderzusetzen. Man ist gefordert, auch privat geht es nicht so.
Man hat gehört, dass der Bekannte sich auch zurzeit nicht gut fühlt.
So überlegt man gemeinsam, wie man wieder Ordnung in das Chaos bekommt.
Nachdem die Kinder im Bett sind, der Besuch sich verabschiedet hat, der Partner sich für die Nacht vorbereitet, arbeite ich noch in der Küche, bereite den nächsten Tag vor. Das letzte Geschirr ist in die Spülmaschine eingeräumt.
War der Tag gefüllt mit Radioklängen, Kinderlärm,
Straßenlärm, Bewegungsgeräusche,
Körpergeräusche jeglicher Art,
Werkzeug- und Computerlauten,
ticken von Uhren,
Telefon-und Handyklingeln,
Tiergeräuschen,
üblichen Tönen der Wohnungsnutzung
und vieles mehr,
sind sie an mein Ohr herangetragen worden,
posaunt oder gar
gedröhnt,
bewusst wahrgenommen oder
unbewusst einflussnehmend,
so kommen sie jetzt,
in der Nacht, nach und nach zu einem Ende.
Ich sitze in der Küche, mich umfängt, nach diesem langen Tag...
endlich...
die...
STILLE.
„Seid stille und erkennet, daß ich GOTT bin.“Psalm 46.11