Es gibt 1000 Gründe, dies nicht zu wollen. Zuerst muß ich also seinen genauen Willen für mein Leben oder für die Gemeinde in seinem Wort nachforschen, erst dann sehe ich, was in meinem Leben falsch läuft. Nicht meine Vorstellung und mein Verstand und mein Gewissen darf die letzte Instanz sein, was richtig und was falsch ist, sondern immer das Wort Gottes. Das habe ich nicht in mir, sondern hier ist es der Geist Gottes der an mir wirkt. Das bedeutet praktisch weiterhin, daß ich defensiv – also ergebnisoffen - an die Sache herantreten muß, mit der Bereitschaft, daß mir das Wort Gottes etwas zeigt, das mir nicht gefällt. Ich muß die Bereitschaft haben, mich korrigieren zu lassen und das ist die oben gemeinte Art von Buße, die wir haben müssen! Nicht durch unsere eigene Vorstellung gewirkte, subjektive Buße, die greift zu kurz, sondern eine von außen, durch den Heiligen Geist gewirkte objektive Buße. Und dies, glaube mir, ist ein himmelweiter Unterschied. Lauheit entsteht immer genau da wo man selbstgerecht die eigene Buße verwaltet und meint gottgefällig subjektiv hier über gut oder falsch entscheiden zu können. Ein Abkommen von der Wahrheit ist hierbei vorprogrammiert. Deswegen hat man auch die Korrektur von außen, von Mitbrüdern, die (hoffentlich) objektiv ist. Schlägt man das NT auf, so ist es voll von brüderlicher Ermahnung die es gut mit uns meint. Ignorieren wir sie, haben wir auf Dauer gravierende Nachteile in unserem Leben zu erwarten. Nicht, daß Gott das Heil abspricht, aber es können gravierende zeitliche Folgen entstehen, siehe 1. Kor. 11, 30 und Apg. 5, 1-12. So haben wir also nicht unsere Vorstellung von unserem Leben zu verwirklichen, sondern sollen nach seinem Willen fragen. Ebenso in der Gemeinde, wir sollen nicht unser Modell von Gemeinde verwirklichen, sondern seines.
Eine Frage zur Prüfung und praktischen Durchführung des hier Beschriebenen: was meint ihr wohl, wie viele Modelle für Gemeinde gibt es im NT? Eines? Mehrere? Und als Gegenprobe: wie viele evangelikale Denominationen gibt es? Eine? Mehrere oder gar gefühlt hunderte? In welche der Versammlungen würde unser Herr Jesus Christus gehen, wenn er jetzt zu Besuch käme? Ein kleiner Hinweis hierzu: Philipper 2, 2! Das ist ein Befehl, eines Sinnes zu sein, keine Bitte. Würde der befolgt werden, gäbe es wohl nur eine evangelikale Denomination. Man mich jetzt mit Fug und Recht kritisieren, daß man da ja wohl nichts mehr machen könne, es gäbe viele evangelikale Gruppen ja schon seit mehreren hundert Jahren. Richtig, dann haben wir es schon mehrere Hundert Jahre falsch gemacht. Ich gebe hier natürlich zu, daß diese Auftrennung wohl nicht mehr aufzuheben ist und sie auch gar nicht aufgehoben werden soll oder kann. Wir haben das hier ja nur als Beispiel angeführt. Und eindrücklich ist es ja. Es soll nicht zum Aufruf dienen, jetzt die Versammlung deswegen zu verlassen, nein, das wäre sicherlich der noch größere Fehler. Dennoch entspricht es nicht dem Worte Gottes, was uns eben vielleicht gar nicht aufgefallen ist. Fakt ist, wir selbst müssen uns wieder in der dauerhaften Buße einüben. Dazu brauchen wir einen demütigen Geist, der auch so reif ist, sich korrigieren zu lassen. Sonst wird die objektive Buße durch den Heiligen Geist und das Wort Gottes eingedampft auf eine subjektive Buße, die ich selbst verwalte. Das ist nicht im Sinne des Erfinders, wie ich meine...