Der (un)glückliche Hans Teil 1 -|- Andacht von Gundi Hornbruch (Daily-Message-Archiv, 25. Sep 2019)

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Andacht Archiv-Nr. 6211

für den 25. Sep 2019 - Autor:

Der (un)glückliche Hans Teil 1

Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo Motten und Rost sie fressen und wo Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motten noch Rost sie fressen und wo Diebe nicht einbrechen und stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist dein Herz. Das Auge ist das Licht des Leibes. Wenn dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein. Wenn dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein!

Matth. 6,19-23Ihr *©*
 

Die meisten kennen wahrscheinlich das Märchen ''Hans im Unglück''. Es war einmal ein junger Mann, der hatte einem Scherenschleifer sieben Jahre lang gedient. Als er sich nun verändern wollte, hoffte er, vom Meister das nötige Startkapital für ein eigenes Geschäft zu erhalten, denn er hatte in der Vergangenheit immer seine Pflicht getan. Der Meister, der seinen Gesellen gern hatte, sprach zu ihm: ''Ich habe dir immer deinen Lohn ausgezahlt, wie es recht war, ich habe dich immer gut behandelt. Ich will dir kein Geld geben, denn mit Geld wirst du dein Glück nicht machen. Auch ich habe ganz klein angefangen, und was du heute siehst, ist meiner Hände Arbeit gewesen. Alles, was ich dir geben will, ist hier dieser Schleifstein. Ich habe allein mit ihm angefangen. Nimm ihn, er soll dir Glück bringen und Grundstein für deine Zukunft werden.'' Der Geselle war bestimmt enttäuscht. Als er sein Bündel schnürt, um den Meister zu verlassen, legt er den Schleifstein ganz zuoberst. Wenn er erst außer Sichtweite wäre, dann will er ihn von sich in den Fluss werfen. Doch er ist kaum hundert Meter gegangen, da trifft er einen Burschen, der unterm Arm eine Gans trägt, die er eben zum Schlachten bringen will. Hans gelingt es, dem Burschen den Schleifstein gegen die Gans aufzuschwatzen. Eine Strecke Wegs weiter, begegnet ihm ein Bauer, der ein Schwein vor sich her treibt. Kurz und gut, Hans tauscht vorteilhaft seine Gans gegen das Schwein. Wenig später kreuzt ein Metzger mit einer Kuh seinen Weg. Schnell sind die beiden handelseinig: Der Metzger nimmt das Schwein, Hans die Kuh. Schließlich, ein paar Meilen später, gesellt sich ein Reiter zu Hans, den Hans bald davon überzeugt, wie gut es wäre, wenn er die Kuh für das Pferd nähme. Hoch zu Ross trabt der Hans nun auf sein Heimatdorf zu und dort bezahlt ihm ein Händler sein Pferd mit einem Klumpen von Gold, so groß wie Hansens Kopf. Hans kauft sein Schleifergeschäft. Er stellt Leute ein. Er kommt zu Reichtum und Ansehen. Aber auch mit ihm selbst geht eine Veränderung vor: War er früher sorglos und unbekümmert, so reibt ihn nun die Angst auf. Hatte er früher nichts zu verlieren, so steht für ihn jetzt die ganze Existenz auf dem Spiel. War er früher mit dem Wenigen zufrieden, was er verdiente, so will er jetzt mehr und immer mehr, um das was er hat besser abzusichern. Noch etwas geht mit Hans vor, er merkt es selbst gar nicht mehr, aber er ist nicht mehr glücklich wie bei seinem Meister, er ist vielmehr todunglücklich. Er versucht das mit Arbeit zu verdrängen. Er schafft, damit ihm nur ja nicht zu Bewusstsein kommt, wie leer es in ihm selbst trotz all seiner Güter ist. Er streckt sich nach Posten in den örtlichen Vereinen, damit er auch die letzten freien Stunden, die er in der Woche noch hat, ausfüllt. Er vergrößert sein Geschäft, dann baut er an, dann eröffnet er Filialen in den Nachbardörfern. Alles das tut er eigentlich nicht mehr, um reicher oder angesehener zu werden, er tut es, um den einen Gedanken in seinem Herzen zum Schweigen zu bringen: Wie leer sein Leben eigentlich ist, wie wenig Freude er daran hat und wie er in ihm Sinn und Fülle vermisst.
Soweit die Geschichte. Die Reihenfolge der Gegenstände änderte sich. Einen solchen Hans gibt es ja nicht: Am Anfang einen Klumpen von Gold, am Ende einen alten Schleifstein und der fällt ihm noch in den Brunnen - und trotzdem heißt es: ''So glücklich wie ich'', rief Hans aus, ''gibt es keinen Menschen unter der Sonne''! Ist das denn realistisch? Ist der veränderte Hans nicht näher an der Wirklichkeit? Sind wir nicht selbst solche Menschen wie der unglückliche Hans?: Zwar reich an allem Äußerlichen, gesegnet mit Wohlstand, satt und umgeben von Kram und Luxus - doch im Inneren arm und ohne Lebensfreude, ohne Ziel, ohne Sinn. Befällt uns nicht teilweise die Angst, wir könnten verlieren, was wir erworben und aufgebaut haben? Haben nicht auch wir eigene Methoden entwickelt, uns von Angst und Fragen abzulenken? Der eine hetzt von Termin zu Termin, andere bemühen sich, immer noch mehr Geld und Gut aufzuhäufen, das man eigentlich gar nicht mehr zum Leben braucht, das zum Leben eher im Wege steht?
Fortsetzung folgt.......

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