Mit gutem Gewissen, Freundlichkeit, Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit den Menschen allgemein und den Glaubensgeschwistern im speziellen zu begegnen, ist mitunter eine herausfordernde Angelegenheit. Wer beispielsweise mit jemandem im Disput ist und ihm seinen Glauben abspricht, wandelt auf einem sehr schmalen Grade (Matthäus 5,22). Und wer seinen Bruder oder seine Schwester im Glauben sogar hasst, der wird in der Bibel als ein ''Totschläger'' bezeichnet (1. Johannes 3,15). Wichtig ist, daß wir unser Denken, Fühlen und Verhalten, anderen Christen gegenüber, nicht unabhängig von unserer Beziehung zu Gott sehen. Und vielleicht auch meinen, daß es Gott nichts anginge wie ich über andere Glaubensgeschwister denke und rede! Weit gefehlt! Man kann noch so treu die Gottesdienste besuchen, Spenden geben, beten und in der Bibel lesen, aber wenn man einen Groll anderen Mitchristen gegenüber hat, muss das vorher ausgeräumt werden, bevor man sich Gott wieder im Segen nähern kann (Matthäus 5, 23-26). Es ist unser Teil sowohl unsere Hände und Füße als auch unsere Zunge zu bewahren und uns rechtens zu verhalten als Christen, denen die Schuld vergeben wurde (Jesaja 33,15 und 1. Petrus 3,10). Gott geht es nicht darum, daß wir nur eine äußere Frömmigkeit praktizieren und irgendwelche bedeutungslosen Opfer bringen ohne wirkliche innere Beteiligung und rechte Einstellung. Das war auch schon zu Zeiten des Alten Testamentes so gewesen, wie wir in 1. Samuel 15,22 lesen: ''Samuel aber sprach: Meinst du, dass der HERR Gefallen habe am Brandopfer und Schlachtopfer gleichwie am Gehorsam gegen die Stimme des HERRN? Siehe, Gehorsam ist besser als Opfer und Aufmerken besser als das Fett von Widdern''.
Gott ist den Menschen am meisten zugeneigt, die von Herzen die Wahrheit reden, mit der Zunge niemanden verleumden, keinem etwas Böses tun und niemanden beleidigen und schmähen und die auch halten, was sie versprochen haben, selbst wenn es zum eigenen Nachteil sich entwickeln sollte (Psalm 15, 1-5). Wenn man das alles nur eher unbeteiligt und teilnahmslos über sich ergehen lässt, weil andere das womöglich von mir erwarten, der ist ein Tor, also ein Dummkopf in Gottes Augen. Wer im Unfrieden mit anderen ist und gleichzeitig Frieden mit Gott erleben will, muß offen gesagt, erst einmal seine ''Hausaufgaben'' machen, weil sonst alles Tun und Machen vor Gott dann eher etwas Fadenscheiniges und Hochmütiges ist - ein sinnloses Opfer eben. Was vor Gott zählt ist Versöhnung, Vergebung, Aufrichtigkeit, Einsicht und praktische Liebe. Wir dürfen Fehler machen und uns auch einmal daneben benehmen, aber müssen diese Dinge vor Gott und den Menschen dann auch wieder in Ordnung bringen. So etwas ist ein Opfer was Gott gefällt! In Matthäus 5, 23-25 steht: ''Darum: wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und dort kommt dir in den Sinn, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass dort vor dem Altar deine Gabe und geh zuerst hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe. Vertrage dich mit deinem Gegner sogleich, solange du noch mit ihm auf dem Weg bist...''! Wir wissen nicht, wie lange wir manches aufschieben können, was zu erledigen wäre. Irgendwann ist der Zug vielleicht abgefahren? Manches aufrichtige und klärende Gespräch unter Glaubensgeschwistern, kann durchaus zu einem großen Segen werden.