Ich hatte schon eine andere Andacht begonnen, doch gestern Mittag erreichte mich eine Botschaft, die mich nun zu den folgenden Gedanken anrührte. Ich weiß, dass viele von euch lieber eine Andacht zur Auferbauung lesen, deren Inhalt Freude, Frieden und Glück vermittelt. Andere wiederum lieben Andachten mit Geschichte und Bibellehre. Zum Glück schließt das eine das andere nicht aus und ich weiß aus Erfahrung, es ist mit Sicherheit immer jemand unter uns, der gerade das braucht, was täglich hier zu lesen ist.
Ich schreibe gerne aus dem Leben gegriffen und diesmal möchte ich aus gegebenen Anlass über Gemeindezusammenhalt in Freud und Leid berichten. Ich gehe in eine kleine Baptistengemeinde, die seit fast sieben Jahren besteht. Zu den sieben Gründungsmitgliedern waren meine Tochter und ich die ersten Personen die sich der Gemeinde zugehörig fühlten. Wir erlebten langsames Wachstum und waren zuerst nur Erwachsene, bis Gott unser Gebet für Familienzuwachs erhörte.
Groß war die Freude in der kleinen Gemeinde als wir von unseren jungen Gemeindeleitern erfuhren, dass sich Nachwuchs angemeldet hat. Fast zeitgleich kam ein junges Ehepaar regelmäßig zu uns in den Gottesdienst, welches ebenso Nachwuchs erwartete. Sogar die Geburtstermine der Kinder lagen ziemlich nah beisammen. Bald durften wir auch eine Großfamilie mit 4 Kindern in unsere Mitte begrüßen. Den ersten Kindern, welche mittlerweile den Babyschuhen entwachsen waren, schenkte Gott vor kurzem je ein Geschwisterchen.
Ein weiteres Ehepaar sehnte sich schon so lange nach einem Kind und nach wiederholten Versuchen und vielmaligem beten, durften sie sich nach einer Hormonbehandlung mit Drillingen schwanger wissen. Es heißt doch geteilte Freude ist doppelte Freude, in dem Fall war es gleich dreifache Freude, und wir konnten ihr und unser Glück nicht fassen. Alle, besonders die werdenden Eltern, lobten unseren guten Gott und wir sahen hoffnungsvoll in eine kinderreiche gesegnete Zeit.
Alles war gut, bis vor ein paar Wochen wo sich Freude in Leid verwandelte, weil bei der werdenden Mutter, Ende des vierten Monats, Wehen die frühzeitige Geburt einleiteten. Keines der Kinder konnte gerettet werden, welch schmerzhafter Verlust. Vorbei der Traum vom gefüllten Eigenheim, die ganze Gemeinde weinte und trauerte mit den Eltern und der ganzen Familie.
(Hiob 1:21b) Der HERR hat's gegeben, der HERR hat's genommen; der Name des HERRN sei gelobt!
Gestern Mittag, ich war gerade mit meinem Training fertig, fand ich meine auf mich wartende Tochter verstört in der Umkleidekabine auf. Sie bekam von der Jugendgruppe eine Nachricht, dass ein Vater eines Jugendlichen am Feld bei der Arbeit beim Jauchestreuen tödlich verunglückte. Ein ganz lieber Bruder ist von uns gegangen, wir sind schockiert. Wieder weinen und trauern wir als Gemeinde.
( Hiob 30:28)Trauernd gehe ich einher ohne Sonne. Ich stehe auf in der Versammlung und schreie um Hilfe.
Ich weiß alles hat seine Zeit, auch das Trauern und Loslassen hat seine Zeit, so steht es im (Prediger 3:1-15) zu lesen, doch im Moment brennen nicht nur meine Augen von den noch ungeweinten Tränen, auch mein Herz brennt vor Mitleid mit der Familie des Verstorbenen. Er hinterlässt eine Großfamilie, Frau Kinder, Schwiegerkinder, Enkelkinder und ein großes Werk der Nächstenliebe in Nepal und Uganda.
http://www.tamid.at/intro.html
Es ist bei Gott, leichter gemeinsam zu lachen als gemeinsam zu weinen, dennoch spüren wir gerade jetzt den innigen Kontakt und den Zusammenhalt in der Gemeinde. Aber nicht aus uns kann das geschehen, nein, Jesus ist es, der in unserer Mitte dafür sorgt, dass wir besonders jetzt zueinander stehen.
(Matthäus 5,4 )
Glückselig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden
Darauf vertrauen wir vor allem für die Leidtragenden! Amen
Bitte betet mit uns für die Familie,
seid herzlichst gesegnet, eure