Alle Jahre wieder holt er uns ein: der weihnachtliche Besinnungsstress!
Und alle Jahre wieder nehmen wir uns vor, es besser zu machen, als im vergangenen Jahr, die Weihnachtszeit besinnlich zu genießen.
Besinnungs-Stress – ein Widerspruch in sich? Kann Besinnung zum Stress werden?
Wenn sie auf Knopfdruck kommen soll, wenn wir sie irgendwie fühlen wollen, dann kann es wirklich zum Stress werden und auch zu Frust, weil das so nicht funktioniert.
Wir können so Vieles: Alle Vorbereitungen fürs Weihnachtsfest treffen, alle Geschenke- und Lebensmittel - Einkäufe tätigen, backen, frühzeitig klären, wer wann wen einlädt, auf wie viele Personen man sich für die Verkostung einzustellen hat (es soll ja nicht knapp werden).
Wenn der Besuch von weiter her anreist: wo kann wer übernachten, wer muss wann wo abgeholt werden…
Das Haus muss gründlich geputzt werden, die Fenster nicht vergessen, weil ja die Sonne evtl. doch dagegen scheinen könnte.
Und wir schaffen sogar noch die diversen Advents- und Weihnachtsfeiern!
Puhhh! Vor allem die Mütter sinken an Heiligabend (aber bitte nicht VOR dem Essen) erschöpft auf die mit Geschenkpapier übersäte Couch und können nicht mehr.
Aber jetzt muss ja noch die Besinnung her. Woher soll die noch kommen???
Schaffen wir es tatsächlich bei all den Aufgaben uns auch noch den Stress mit der Besinnung aufzuhalsen!? Erstaunlich, aber offensichtlich wollen wir es nicht anders - alle Jahre wieder.
Wenn man nicht mehr ganz so jung ist, also jenseits der 50, dann wird es wieder einfacher – das zum Trost! Da sind dann die Kinder da, die einiges bewegen und sogar die Eltern und Großeltern einladen oder im Elternhaus selbst am Herd stehen. Toll!
Sicher – auch in diesem Jahr werden wir um manches einfach nicht herumkommen und vieles hat durchaus seine Berechtigung.
Wie aber kommen wir zur Besinnung? Wir haben sie nicht automatisch. -Muss man uns mal kräftig schütteln, damit wir zur Besinnung kommen? Wir kennen diese Redensart ja.
Eigentlich ist es doch etwas sehr Schönes, was uns da geschenkt werden soll:
Zur Ruhe kommen, entspannen, warmes Kerzenlicht oder Kaminfeuer auf uns wirken lassen, ein Tee, etwas zum Knabbern (die Plätzchen müssen nicht mal selbst gebacken sein), Musik und mal wieder nach den schönsten Bibelversen suchen…Traumhaft!
Komisch, dass wir uns nicht mit demselben Elan dahinterklemmen um in einen solchen Zustand zu geraten, wie wir es bei anderen Dingen tun.
Also: Wer oder was schüttelt uns, damit wir endlich zur Besinnung kommen?
Geh auf die Suche, nach freien Minuten in deinem Alltag oder festen Zeiten der Besinnung. Ich weiß nicht, ob ich es dieses Jahr schaffe – wir sollten uns gegenseitig dabei helfen und uns erinnern.
Vor vielen Jahren habe ich mal einen gebastelten Weihnachtsbaum aus Holzstäben mit Süßem für Kinder und Bibelversen zur Besinnung für die Erwachsenen behängt und jeder, der in der Adventszeit in unser Haus kam, ging nicht, ohne sich etwas davon zu nehmen. Natürlich darf man auch selbst dran gehen… Vielleicht krame ich den Baum mal wieder herbei – ganz ohne Stress natürlich!