Es ist fünf Uhr morgens, eigentlich wollte ich endlich einmal ausschlafen,
doch die Last der Geschehnisse der letzten Tage, Wochen , Monate, treibt mich um,
lässt mich nicht weiterschlafen, treibt mich in deine Nähe, treibt mich zu dir.
Herr wo bist du, in all meinen Sorgen, Ängsten und Nöten.
Wo ist deine Liebe zu finden, in dem, was mich so sehr bewegt?
Ich kann sie nicht sehen, nicht spüren, nicht erkennen,
du, Herr der Zeit von Saat und Ernte, wann habe ich das gesät, was ich zurzeit ernte?
Wo bist du, der meine Vergangenheit durch meine Umkehr vergab und auslöschte,
wo bist du darin, wenn diese mich wieder und wieder einholt?
Es ist sechs Uhr dreißig und ich liege aufgewühlt im aufgewühlten Bett
und schrei dir meine Not entgegen, zweifle an dir und deinem guten Willen mich zu erlösen.
Gebe dir mein Morgengrauen, mein Warum, frage nach dem Sinn des Ganzen,
frage dich wozu es mir denn dienen solle, wenn ich trotz Buße mich nicht gerechtfertigt fühle,
wenn ich die Konsequenz meiner Sünde auf ewig nachschleppe.
Ich schmeiß dir meine Plage vor dein Kreuz, denn deine Füße sehe ich nicht mehr,
bist Irgendwo im Nirgendwo verschwunden, scheinst dich von mir entbunden.
Kann nicht gesunden, weil die Qual der Qual immer wieder in mir aufbricht,
mich erdrückt, zerreißt, mich martert..
Ich liege im hier und höre jetzt nichts, gar nichts von dir, nur mein Herz, das hör ich
schlagen, mit aller Gewalt eines Verbrechens klopft es gegen meine Seele,
der Schmerz meiner Sehnsucht sucht , doch es bleibt wie es ist, nicht gefunden,
und es ist sieben Uhr, ich liege im Selbstmitleid ertrinkend, mir die Augen ausheulend vor dir und bettle,
bettle um Frieden und fordere mit Nachdruck deine Verheißungen ein,
die ich mir als wohlverdiente Gnadengabe zugestehe, gebe dir bescheid, dass meine Kraft
zu Ende sei und übergebe dir neuerlich im Vertrauen mein Dasein.
und du, du nimmst liebevoll lächelnd davon Notiz, streifst mich zärtlich mit einem Hauch
Mitleid und deinem Erbarmen und sprichst:
„Es ist gut mein Kind, alles geschieht zu meiner Zeit, wie ich es will, hab Frieden!“
(Johannes 16,33 )
Ich lasse euch ein Geschenk zurück - meinen Frieden. Und der Friede, den ich schenke, ist nicht wie der Friede, den die Welt gibt. Deshalb sorgt euch nicht und habt keine Angst.
Es ist sieben Uhr dreißig während ich mich von meinem Lager erhebe und meinen Tag mit einem Frühstück beginne.
(Copyright Rosemarie Schauer)
Und wie geht es euch?
Seid herzlichst gesegnet, eure