Im Himmel wird Gott gelobt und geehrt. Es gibt vielschichtige Klänge und Töne. Die Engel hören nicht auf beständig Gottes Heiligkeit zu betonen (Offenbarung 4,5; 5,2; 14.2). Als das Lamm Gottes (das ist Jesus Christus) das siebte Siegel öffnet, herrscht plötzlich Ruhe und eine betretende Stille. Das ist ein Moment voller Ehrfurcht, Demut, Spannung und auch einer gewissen Traurigkeit und gleichzeitiger Ernüchterung. Dieses Siegel offenbart Gottes Ratschluß mit einer verdorbenen, bösartigen, unbelehrbaren und unheiligen Menschheit und all ihren unfassbaren Sünden im Laufe der ganzen Menschheitsgeschichte. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, wo Gott entweder seine Gnade oder seinen Zorn zeigen muss. Freuen wir uns, wenn wir auf der Seite der Gnade stehen dürfen, die an uns nicht umsonst gewesen sein wird, wenn wir im Glauben am Kreuz von Golgatha mitgestorben und mitauferstanden sind. Der Himmel schweigt eine halbe Stunde. Gott unterbricht das selige Leben und jede Kommunikation im Himmel. Das sagt uns auch, daß dies alles eine sehr ernste Angelegenheit sein wird. Sozusagen der Punkt ohne Wiederkehr und der Beginn der Strafen Gottes über diesen Planeten und all dem, was jahrtausendelang alles an Bosheit und Sünde sich aufgetürmt hat. Wer kann das ertragen und begreifen? Gott wird das Ganze sicherlich nicht leicht fallen, denn Gott ist gut und freundlich - aber auch gerecht und konsequent. Mehr als sich für die Vergebung der Sünden in Jesus Christus hinzugeben ging nicht (Johannes 3,16). Eine halbe Stunde Stille - das kann für uns als Christen auch beinhalten, daß wir in manchen Momenten unseres Lebens ebenso dieses Schweigen suchen sollten.
Dann wäre es mehr als nur akzeptabel und richtig, wenn wir über unser eigenes und bisheriges Leben nachdenken und sehen, was Gott getan hat für uns. Und auch sehen, was in meinem Leben sich so alles aufgetürmt hatte und auch als Christ immer noch auftürmt an Falschem und Schlechtem. Gottes Gnade durfte in unserem Leben triumphieren. Wir haben den seligmachenden und rettenden Glauben ergreifen dürfen. Aber es hat einen Preis gekostet und wir haben uns auch nach unserer Bekehrung sicherlich nicht immer vorbildlich verhalten und Gott tatsächlich stets die Ehre gegeben. Auch dann ist Schweigen in aller Demut und Ehrfurcht einmal notwendig und sollte von uns aufrichtig gesucht werden. Darum ist auch so etwas wie eine ''Stille Zeit'' sehr angebracht und für unsere Seele nötig und wichtig. Gerade jetzt in dieser Zeit, wo der Glaube verspottet wird und die gesunde Lehre verlacht und verändert und abgelehnt wird (auch unter angeblichen Christen), müssen wir uns an das Fundament klammern, zur Ruhe kommen und allein im für uns gekreuzigten Heiland Jesus Christus unsere einzige gültige Rechtfertigung vor Gottes Heiligkeit und Gerechtigkeit sehen und daran festhalten. Und wenn wir Kinder Gottes sind, dann wird uns der Geist Jesu auch zu dieser Anbetung und demütigen Dankbarkeit führen. Und ebenso zu einem seligen Schweigen bringen, so daß wir in Jesus zur Ruhe und zum Frieden kommen und darin bewahrt und gestärkt werden, bis zur Wiederkunft des Sohnes Gottes in Macht und Herrlichkeit. Amen.