Was für ein Bild.
Für mich strahlt das eine Ruhe aus, nach der ich mich manchmal sehne - im Alltag.
Einfach sich jemandem zu Füßen setzten und ihm zuhören.
Wann nehmen wir uns diese Zeit?
Ich kann mich wirklich nicht beklagen. Selten ist mein Leben so hektisch, wie ich es aus der Zeit vor 6 Jahren noch kenne.
Eigentlich habe ich Zeit. Aber oft verrinnt sie.
Verrinnt nutzlos.
Selbst merke ich auf oft, wie ich meinen Partner dazu zwingen muß, sich mir ganz zuzuwenden, weil ich etwas sehr Wichtiges mitzuteilen habe. Ich bin da aber selbst nicht anders...
Wir machen so zwei und mehr Dinge zur gleichen Zeit, daß wir es gar nicht mehr gewohnt sind, uns auf eine Sache wirklich zu konzentrieren.
Ich habe eine Freundin in Deutschland, mit der ich gar nicht mehr telefonieren mag, weil sie immer während des Telefonats mit ihrem Partner oder ihrem Kater redet.
Sie ist nicht wirklich bei mir und das kränkt.
Kennt ihr das auch: Man geht in einen Gottesdienst, hat auch die nötige Zeit dafür, aber während der Predigt schweifen die Gedanken in alle Himmelsrichtungen und am Ende fragt man sich : worum ging es eigentlich in der Predigt.
Wir waren da, anwesend, aber doch weit weg.
Und Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seiner Rede zu.
Sich dem Nächsten und vor allem dem Herrn ganz zuwenden und zuhören - das hört sich so leicht an und ist doch schwer.
Für mich ist das ein schönes Bild, das ich mitnehmen möchte als Anregung. Platz schaffen für Aufmerksamkeit und Stille.
Stille in mir, denn nur wenn es in mir auch still werden kann, kann ich auch richtig zuhören.