In der letzten Zeit haben mich diese Worte der Bibel ziemlich wachgerüttelt.
Gilt das nicht uns allen? Eigentlich gehören wir alle als Geschöpfe unserem Schöpfer Jesus Christus mit all unseren Fähigkeiten und auch unserer Lebenszeit, die er uns in Seiner Liebe jeden Tag aufs Neue schenkt. Er hat uns geschaffen (Kol 1,16) – und als Christen gehören wir ihm darüber hinaus in einer noch besonderen Weise, weil er uns für sich errettet hat: Jesaja 43,1: „Und nun spricht der HERR, der dich geschaffen hat, ... und dich gemacht hat ... : Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“
Wie oft aber berauben wir ihn, indem wir unsere Zeit, Gesundheit und Fähigkeiten nicht für seine Zwecke und zu seiner Ehre einsetzen. Ist das nicht eigentlich auch wie Diebstahl, wie Raub ihm gegenüber?
Darüberhinaus leben wir in einer schwierigen Zeit, indem wir auch buchstäblichen Raub ganz leicht begehen können, ohne die eigene Wohnung verlassen zu müssen – man braucht nur z.B. auf „die Maus“ zu klicken. Denken wir an Raubkopien, an das Herunterladen von urheberrechtlich geschützten Informationen, Bildern, Musikstücken u.v.m. ...
Wir leben tatsächlich in einer riesigen Räubergesellschaft! Und auch wir als errettete Christen können da ganz schnell in einen „Räubertrott“ hineingeraten – und dann gehen wir sonntags in unsere Gemeinde und ruhen uns von unseren Räubereien aus und sagen: „Ist ja nicht so schlimm – wir sind ja errettet!“
Wenn ich dann aber die obigen Verse aus Jeremia 7 lese und verinnerliche – und ich daran denke, dass Jesus Christus sie für so wichtig hält, dass er sie sogar einige Tage vor seinem Tod zitiert (Matthäus 21,13: „Und Jesus spricht zu ihnen: Es steht geschrieben: ''Mein Haus wird ein Bethaus genannt werden''; ihr aber macht es zu einer ''Räuberhöhle'' “) – dann soll ich sicherlich nicht so denken.
Nein – lieber dann eben beten im Bethaus, wie es der Zöllner-Räuber tat: „O Gott, sei mir, dem Sünder, gnädig!“
Vielleicht schenkt uns der Heilige dann wieder neu einen Blick zum Kreuz auf seine Person: und wir dürfen erkennen, dass er dort als König (der selbst bereits vor langer Zeit das Gebot „Du sollst nicht stehlen!“ in königlicher Autorität auf dem Berg Sinai gegeben hatte) an einem Kreuz hängt und leidet. Und nun hängt er dort zwischen zwei Räubern (Mtth 27, 38: „Und da wurden zwei Räuber mit ihm gekreuzigt, einer zur Rechten und einer zur Linken.“), nachdem ein anderer Räuber, Barabbas ( Johannes 19,40: „Barabbas aber war ein Räuber.“) an seiner Stelle freigelassen wurde.
Danke, Herr Jesus, dass Du Dich anstelle eines Räubers und mit zusammen zwischen Räubern hast kreuzigen lassen – um für uns auch die Raubsünden zu tragen. Du nahmst für uns die Stelle eines „Räuberhauptmanns“ ein – um uns auch von diesen Sünden reinigen zu können (2. Kor 6,10).
Hilf uns, dass wir nun aus Liebe zu Dir weiterhin ein Leben nach Deinen Gedanken zu Deiner Ehre führen.