Obwohl ich ein sehr fröhliches Naturell besitze, bin ich in letzter Zeit etwas sensibel geworden. Mein Alter lässt vermuten, dass ich nun bei den sogenannten Wechseljahren angelangt bin. Meine Kraft und Ausdauer haben nachgelassen und ich benötige mehr Pausen und Schlaf als früher. Leider hat mein Stoffwechsel dieses Schlafbedürfnis ebenso an sich gerissen, und ich kämpfe hart meiner Veranlagung nach, mit Zu- und Abnahme meiner Rundungen. Ich muss aufpassen was ich zu mir nehme und mich zu mehr Bewegung „aufraffen“, damit ich nicht mehr breit als hoch werde. Mich drückt mein Ideal und es macht mich unfrei, weil ich mich selbst nicht leiden kann. Mein geliebter Mann versteht meinen Kummer, er macht mir Mut und tröstet mich. Er meint, ich sei sehr schön und was ich zu viel nenne, ist eher sehr fraulich, doch Waage und Spiegel lügen nun mal nicht.
Wie geht es dir mit dir? Bist du zufrieden und kannst dich gut leiden, oder hast du auch einiges an dir zu bemängeln. Ich denke, jeder von uns kennt diese Momente, wo man sich selbst nicht leiden kann, und ganz ehrlich, ich gestehe sie jedem einmal zu, solange es nicht anhält und in einer Depression mündet. Denn auch wenn ich mich dann und wann mal nicht leiden kann, fühl ich mich geliebt und angenommen. Wir sind Gottes geliebte Geschöpfe und so wie wir sind, sind wir gemeint. Wenn Gott uns so annimmt, mit welchem Recht maulen wir dann noch herum?
Wenn ein Gefäß, an dem er arbeitete, seinen Erwartungen nicht entsprach, nahm er den Ton und formte ein neues Gefäß daraus, bis es genau so aussah, wie er es haben wollte
Er hat uns Menschen erschaffen, mit unserer Gestalt und unserem Wesen und sagte „es ist sehr gut“, (1. Mose 1/31) dennoch will er uns noch weiterformen. Wie ein Töpfer seinen Ton bearbeitet, so formt er uns nun zu seinem Ebenbild. (Epheser 4/24)
Lassen wir es zu, dann werden wir uns selbst auch besser leiden können. Amen
Seid herzlichst gesegnet, eure