Gebet aus der puritanischen Literatur.
Oh Herr,
bändige meine Hände und schneide sie ab,
denn oft stellte ich mich Dir mit einem aufsässigen Willen entgegen,
als diese Finger Dich im Glauben annehmen sollten.
Ich bin noch nicht entwöhnt
all der geschaffenen Herrlichkeit, Ehre, Weisheit und Wertschätzung Dritter,
denn ich habe einen verborgenen Beweggrund: Meinen Namen in allem, was ich tue, zu sehen.
Lass mich nicht nur das Wort Sünde aussprechen, sondern die Sache selbst erkennen.
Lass mich die erkannte Sünde sehen
Lass mich wissen, dass meine Sünden
-obwohl sie gekreuzigt sind-
niemals völlig abgestorben sind.
Hass, Bosheit, böse Absichten, nichtige Ehre
die nach der Zustimmung und dem Applaus von Menschen hungern und nachjagen sind allesamt gekreuzigt, vergeben
aber sie steigen in meinem sündigen Herzen immer wieder auf.
Oh, meine gekreuzigte aber niemals abgestorbene Sündhaftigkeit! Oh, mein lebenslange Beschädigung und tägliche Schande!
Oh, meine innewohnenden und plagende Sünden!
Oh, die quälende Sklaverei eines sündigen Herzens!
Zerstöre, oh Gott, den dunklen Gast in mir
dessen verborgene Gegenwart mein Leben zur Hölle macht.
Dennoch: Du hast mich nicht hier ohne Gnade zurückgelassen; Das Kreuz steht weiterhin und erfüllt meine Bedürfnisse
in den schwierigsten Lagen meiner Seele.
Ich danke dir dass mein Erinnern daran
wie Davids Blick auf das Schwert von Goliath ist
welches Deine Befreiung predigte.
Die Erinnerung an meine großen Sünden, meine vielen Versuchungen, mein Versagen
erinnern meinen Geist auf ein Neues
an deine große Hilfe, an deine Unterstützung vom Himmel her, an die große Gnade, die einen Jämmerling wie mich rettete.
Es gibt keinen derart wundervollen Schatz
als die fortlaufende Erfahrung deiner Gnade an mir
die allein die aufkommende Sünde in mir unterwerfen kann: Gib mir mehr davon.
Übersetzung: ANP, 2014.
Quelle: Arthur Bennett, ed. The Valley of Vision. A Collection of Puritan Prayers + Devotions (Edinburgh: The Banner of Truth Trust, 1975), 126-127