1Petr 5,14 Grüßt euch untereinander mit dem Kuss der Liebe. Friede sei mit euch allen, die ihr in Christus seid!
Menschen haben eine Würde und sollten nicht links liegen gelassen werden. Doch schaut man auf die Zeitberechnung der Pflege von alten Menschen in Heimen oder der privaten häuslichen Pflege, so wird für jeden Handgriff eine Zeit berechnet, woraus sich eine Gesamtzeit der Pflege ergibt. Natürlich nimmt man die kürzeste Zeitdauer. So tritt die Würde des Menschen arg in den Hintergrund. Der alte und kranke Mensch hat keine Kräfte mehr, um etwas zu sagen, um sich zu beschweren.... Auf vieles von dem, was einem lieb und teuer war, muss verzichtet werden. Die Wege werden kürzer, bis man schließlich nicht mehr selber gehen kann. Deshalb zeigt sich gerade in solchen Tagen, was wirklich unser ist und uns durch nichts genommen werden kann. Zu diesen Dingen gehört die Würde, ja die Würde.
Dieses Gefühl erwächst aus der Anschauung, dass es im Menschen nicht nur das Hinfällige gibt, sondern auch das Gute, das Ewige, das Göttliche, weshalb der Mensch immer mehr ist als ein Mensch. Diese Haltung mobilisiert letzte Kräfte. Das Grüßen allein kann ein Kennzeichen dafür sein, wie es mit unserem Gefühl für die Würde des Menschen steht. Beim echten Grüßen sagt man damit: Ich öffne mich, gehe aus mir heraus, schenke dem andern Beachtung. Daher ist der Gruß Ausdruck mitmenschlicher Zuneigung.
Je tiefer solch ein Gruß aus dem Innersten des Herzens kommt, um so mehr wird er zu einem Lichtstrahl, der auf einen anderen übergeht und neues Leben in ihm weckt.
Ich wünsche dir heute eine ehrliche und fröhliche Begegnung mit den Menschen.