Auf der Strasse zu meinem Wohnsitz wird entlang des Flusses ein Hochwasserschutz errichtet. Deswegen kommt es immer wieder zu längerer Behinderung im Straßenverkehr. Erst vor kurzem war ein größeres Stück der Strasse mit einer Ampel versehen, um den Verkehr besser zu regeln.
Als meine Tochter und ich an einem Sonntag zum Gottesdienst fuhren, kamen wir zur Höhe der Ampel. Vor uns fuhren noch einige Autos in die Baustelle ein. Wir dachten, dass es gerade rot geschaltet hatte und blieben ordnungsgemäß stehen. Wir standen vor der roten Ampel und der Gegenverkehr kam und fuhr aus der Baustelle. Hinter uns waren schon einige Autos, wir warteten geduldig auf das Umschaltend er Ampel. Doch es verging die Zeit und es tat sich nichts. Irgendwie stellte ich belustigt fest, dass die Ampel wohl hängen geblieben sei und schon überholten uns einige Fahrzeuge und fuhren bei Rot in die Baustelle ein. Der Zeitspann war so knapp gewählt dass, auch andere Fahrzeuge von der Gegenseite in die Baustelle einfuhren. Wir waren verunsichert und hofften dass die Ampel nur extrem lang geschaltet sei und deswegen blieben wir nach wie vor bei der roten Ampel stehen. Hinter uns hielten abermals einige Fahrzeuge, doch das Licht der Ampel blieb auf Rot. Wieder entschloss sich jemand aus der hinteren Reihe zu überholen und in die Baustelle einzufahren. Da wir es einsahen dass die Ampel defekt sei, ermutigte ich meine Tochter die am Steuer saß, es den anderen gleich zu tun. Nervös schloss sich meine Tochter nun den anderen Fahrzeugen an. Doch kaum sind wir in die Baustelle eingefahren, kam auch der Gegenverkehr zum Rollen. Es konnten zum Glück alle Fahrzeuge gut ausweichen und wir verließen dankbar die Baustelle. Fakt ist, es war eine unklare Situation, wir standen vor der Ampel und wussten nicht was es tatsächlich gerade bedeutet.
Ich bekam in meinen Gedanken eine gute Metapher. Wie oft stehen wir im Gebet vor Gott und warten auf grünes Licht für unser Handeln. Meistens sagt Gott ganz genau ein NEIN bleib stehen und warte, oder ein klares JA geh weiter. Aber manchmal wissen wir Gottes reden nicht zu deuten, sind ungeduldig und stehen ratlos vor seiner Ampel. Ist nun Rot? Gelb? oder Grün? Wenn wir sein Reden nicht richtig verstehen und einfach wegstarten, kann es wie uns bei der Baustelle in Schwierigkeiten bringen. Umgekehrt wäre es schade, wenn wir stehen bleiben obwohl wir gehen sollten, denn dann versäumen wir den richtigen Augenblick. Gott sagt nicht nur steh oder geh, sondern er sagt uns auch die richtige Richtung an, wohin wir gehen sollen.
(Jesaja 30,21)
Wenn ihr nach rechts oder links abbiegen wollt, werdet ihr hinter euch eine Stimme hören, die zu euch sagt: »Dies hier ist der Weg, dem ihr folgen sollt!«
Der Wunsch Gottes Reden zu verstehen, soll uns ein tägliches Gebetsanliegen sein. Der gesamte Psalm 119 ermutigt uns Veränderung und Wegweisung zu erbitten.
Lass mich verstehen den Weg deiner Befehle, so will ich reden von deinen Wundern. Ich gräme mich, dass mir die Seele verschmachtet; stärke mich nach deinem Wort. Halte fern von mir den Weg der Lüge und gib mir in Gnaden dein Gesetz. Ich habe erwählt den Weg der Wahrheit, deine Weisungen hab ich vor mich gestellt. Ich halte an deinen Mahnungen fest; HERR, lass mich nicht zuschanden werden! Ich laufe den Weg deiner Gebote; denn du tröstest mein Herz. Zeige mir, HERR, den Weg deiner Gebote, dass ich sie bewahre bis ans Ende. Amen
(Ich habe nur ein paar Verse zur Auswahl genommen, ich empfehle euch den ganzen Psalm zu studieren.)
Seid herzichst gesegnet, eure