„Wohl dem“, oder: „Selig ist“, heute würden wir sagen: Herzlichen Glückwunsch. Dieser Glückwunsch ist aber nicht verbunden mit einem Jubiläum oder einer besonders glücklichen Situation, sondern mit einem Lebensentwurf. Einem Lebensentwurf, der nicht unbedingt unumstritten ist.
Ein klares NEIN ist gefordert von uns: In einer Zeit, in der ein Ja nicht mehr ein Ja und ein Nein nicht mehr ein Nein ist, wo alles gleichgültig ist, wo es keine Wahrheit mehr gibt, ist gerade von uns Christen gefordert, dass wir klar Stellung beziehen.
- Nein zum Rat der Gottlosen d.h.: Wer ist unser Ratgeber? Woran orientieren wir uns? Die Werte der Gesellschaft um uns herum sind: Toleranz, die gegenüber Andersdenkenden in der Regel intolerant ist; Schönheit, die sich an den Maßstäben von Germanys Next-Top-Model orientiert; Intelligenz, die einen hohen IQ mit Weisheit verwechselt; Gesundheit, die zur Religion erhoben worden ist; Erfolg, der dazu führt, dass der Mensch nur noch nach seinem Nutzen betrachtet wird; Reichtum, der danach sieht, was einer hat und übersieht, was er ist!
- Nein zum Weg der Sünder, d.h.: Die Übertretung der Gebote Gottes verspricht zwar Lebenserfüllung und schnellen Genuss, bringt aber auf lange Sicht keine Erfüllung und u.U. auch den geistlichen Tod. „Der Ehrliche ist der Dumme“, mag zwar die vorherrschende Mentalität in unserer Gesellschaft sein, steht aber in absolutem Gegensatz zu dem, was Gott gefällt. Gott weist den Sünder, den Gescheiterten nicht zurück, bezeichnet die Sünde aber als das, was sie ist, als Gift und als schädlich.
- Nein zum Ort der Spötter: Spott, Hohn, Ironie sind seit je her die Art, wie die angeblich geistige Elite mit der Botschaft von einem liebenden Gott umgegangen ist. Ein klares Ja zum Gesetz des Herrn ist hier gefordert. Wo das Wort Gottes dem Zeitgeist unterstellt wird, da verkümmert das geistliche Leben. Wo man sich aber unter das Wort des Herrn stellt, wo dieses Wort das Bekenntnis, ja das Denken und Fühlen und das Leben prägt, lebt man geistlich auf und hat Einfluss auf die gesamte Gesellschaft.
Psalm 1 verspricht uns, dass wir ein erfülltes Leben führen werden. „Der Baum an den Wasserbächen“ mit den grünen Blättern und der Frucht ist ein Bild für dieses erfüllte Leben. Der Baum an den Wasserbächen ist nicht abhängig vom Klima seiner Umgebung, er hat seine Wurzeln direkt an der Quelle. Er bringt Frucht, er vervielfältigt sich. Unser Leben hat keinesfalls nur eine diesseitige Dimension, sondern auch eine jenseitige. Wir stehen nicht nur unter Beobachtung der Zeitgenossen, nicht nur in der Verantwortung gegenüber der jeweiligen Gesellschaft, sondern auch in der Verantwortung vor Gott. Ja, darum geht es meiner Meinung im Psalm 1: Das gepflanzt sein an den Wasserbächen, das reiche Frucht bringen und das Leben im Angesicht und Haus Gottes, ist eine Verheißung, die auch eine Verantwortung beinhaltet.