Ein Hauptproblem unserer Zeit ist die Überbeschäftigung des Menschen. Wir leisten Unmengen in kürzester Zeit und wundern uns, dass wir erledigt und ausgelaugt durchs Leben laufen. Schlimm finde ich auch, dass wir keine Zeit der Ruhe mehr finden können. Denn wenn wir mal Ruhe hätten, füllen wir sie mit allerhand Privat-Terminen aus. Ein großes Manko ist, dass wir uns nicht abgrenzen können und wir uns viel zu oft fremdbestimmen lassen. Vor kurzem sprach ich mit meinem Freund über dieses Thema, nachdem wir im Kino eine Dokumentation über die Suche nach der verlorenen Zeit angesehen hatten. Darin wurde vermittelt, warum wir trotz moderner Mittel dennoch keine Zeit für Ruhe und Entspannung für unser Leben finden. In der Doku wurde uns aufgezeigt, dass wir von der modernen Technik fremdbestimmt und überfordert werden und aber auch von unseren eigenen Terminen, die einen Großteil unserer Zeit einnehmen. Mein Freund sagte ziemlich erschöpft: „Er wäre es unsagbar leid, von anderen bestimmt zu werden! Muss-Termine mit anderen Menschen hindern ihn, seinen eigenen Plänen nachzugehen und seine Zeit für sich einzuteilen. Zeitweise wäre es ihm wohl am liebsten, alle würden ihn einfach nur in Ruhe lassen!“ Das kann ich nachvollziehen, denn wenn ich mit meinem Zeitmanagement nicht klarkomme, schreit auch meine Seele, „Lasst mich doch in Ruhe!“.
Ich denke, diese Situationen, wo wir gestresst und vom Leben überfordert, einfach erschöpft sind und nicht mehr weiter wollen, können wir alle recht gut nachvollziehen. Ich denke, jeder von uns hat diese Sehsucht nach Ruhe in sich. Diese „Sehnsucht“ nach Ruhe ist bestimmt ein Warnzeichen unseres Körpers, welches wir allemal ernst nehmen sollten, denn ich bin mir sicher wir wurden nicht für die Unruhe unserer Zeit geschaffen. Es wundert mich nicht wenn die Menschen/wir daran zerbrechen und es uns tagtäglicher schlechter damit geht, keine Ruhe zu finden. Denn Gott hat uns für seine Ruhe bestimmt. Er war das beste Vorbild im Schaffen und seine Art zu arbeiten strahlt für mich besondere Ruhe aus. Die Erschaffung der Erde wurde in Ruhe vermittelt und danach sah der Schöpfer zufrieden zurück und konnte sein Werk als „Gut und Sehr gut“ empfinden. (1. Mose 1/31) Da stellt sich mir die Frage: Wann haben wir das letzte Mal unsere Arbeit im Rückblick betrachtet und sie als gut empfunden? Seien wir ganz ehrlich, dazu haben wir gar keine Zeit. Wir laufen wie Maschinen und leben unser Leben wie im Hamsterrad rund um die Uhr herunter. Doch eins vergessen wir dabei, auch Maschinen müssen zwischendurch abgeschaltet werden sonst brennt der Motor aus und ein Hamster geht auch mal schlafen um seine Ruhe zu finden. Burnout ist die Volkskrankheit unserer modernen Welt und wir alle sind in Gefahr dort zu landen, ausgebrannt uns kaputt.
Wie können wir unsere Ruhe, die Gott uns bereithält, erlangen? Jesus ermutigt uns zu ihm zu kommen, um unsere Sehnsucht nach Ruhe und neuer Kraft, zu stillen.
(Matthäus 11/28)
Kommt alle her zu mir, die ihr müde seid und schwere Lasten tragt, ich will euch Ruhe schenken. Nehmt mein Joch auf euch. Ich will euch lehren, denn ich bin demütig und freundlich, und eure Seele wird bei mir zur Ruhe kommen. Denn mein Joch passt euch genau, und die Last, die ich euch auflege, ist leicht.
Unser Problem im Allgemeinen ist, dass wir diese Aufforderung Jesus kennen und auch ernst nehmen. Wir kommen zwar zu ihm und werfen unsere Lasten im Gebet vor seine Füße, aber wenn wir weg gehen greifen wir oftmals zu dem schweren Sack und nehmen ihn wieder auf unser Schultern. Es ist schwer, doch er ermutigt uns ihm zu vertrauen, denn Jesus weiß um unsere Lasten und er weiß auch um unser Unvermögen einfach zu kommen und seine Gaben wirklich anzunehmen. Er will uns die Last abnehmen, das heißt ich muss sie ihm geben. Sein Joch auf sich zu nehmen bedeutet, unsere Last auf seine Schulter zu legen. Dieses Tun, befreit uns von der Last des eigenen Kreuzes und alles wird leichter und (er)tragbar. Dieses Wissen beruhigt mich und macht es mir möglich mich darauf einzulassen, mich aufzurichten und gut durchzuatmen. Jesus will uns das Geschenk der Ruhe geben. Ich erkannte, ein Geschenk muss man annehmen, erst dann wird es zum Eigentum.
Ich begriff: die Sehnsucht nach Ruhe ist im Kreuz verankert. Gott hat uns die Ewigkeit ins Herz gelegt, und daraus entsteht diese Sehnsucht nach dieser unglaublichen Ruhe. (Hebräer 4/10) Ruhe, die man nur durch Jesus Christus erlangen kann. Ruhe, die nicht nur unserem geplagten Körper zugute kommt, sondern vor allem unser unruhiges Herz und unsere Seele nach Hause bringt.
(Psalm 4/9)
Mich quält keine Sorge, wenn ich mich niederlege, ganz ruhig schlafe ich ein; denn du, Herr, hältst die Gegner von mir fern und lässt mich in Sicherheit leben.
Seid herzlichst gesegnet, eure