»Als sie gefrühstückt hatten, spricht Jesus zu Petrus: Simon, liebst du mich mehr als diese? Er spricht: Ja, Herr, du weisst, dass ich dich lieb habe! Er spricht zu ihm: Weide meine Lämmer! Wiederum spricht er, zum zweitenmal: Simon, liebst du mich? Er antwortete: Ja, Herr, du weisst, dass ich dich lieb habe. Er spricht zu ihm: Hüte meine Schafe! Zum drittenmal fragt er ihn: Simon, hast du mich lieb? Petrus war traurig, dass er ihn zum drittenmal fragte: Hast du mich lieb? und sprach zu ihm: Herr, du weisst alle Dinge, du weisst, dass ich dich lieb habe. Jesus spricht zu ihm: Weide meine Schafe! Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, als du Jünger warst,gürtetest du dich selbst und wandeltest, wohin du wolltest; wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und führen, wohin du nicht willst. Solches aber sagte er, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen werde. Nachdem er das sagte, spricht er zu ihm: Folge mir nach! Petrus wandte sich um und sah den Jünger folgen, den Jesus liebte, der sich auch beim Abendmahl an seine Brust gelehnt und gefragt hatte: Herr, wer ist's, der dich verrät? Als Petrus diesen sah, spricht er zu Jesus: Herr, was soll dieser? Jesus spricht zu ihm: Wenn ich will, dass er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? Folge mir nach!« (Joh. 21:15-22 )
Eigene Verantwortung übernehmen ist heute unpopulär. Wer trägt gerne Verantwortung. Es kommt der Reflex: Ich? Ich bin dafür nicht zuständig, fragen sie jemand anders! Wir weisen die Verantwortung von uns und wälzen sie auf andere ab, auch unter Christen. Wenn im Gottesdienst eine Aufforderung kam, wie oft hast Du dannt gedacht: Hoffentlich hat Bruder X oder Schwester Y zugehört! Das ist ein Reflex! Wenn uns eine Aussage trifft, leiten wir sie weiter an die Mitmenschen! Fühl dich doch mal demnächst selbst angesprochen.
Die Apostel begegnen dem auferstandenen Jesus. Die Ereignisse in Jerusalem (Verhaftung, Gericht, Kreuzigung, Auferstehung) war ihnen zuviel geworden. Drei Jahre, in denen sie tolle Dinge gesehen und erlebt hatten. Hoffnungen und Visionen wurden an einem einzigen Tag zunichte gemacht. Jesus stirbt am Kreuz, sinnlos, unbegreiflich! Am dritten Tag erscheint der Totgeglaubte, spricht mit ihnen. Trotzdem beschliessen sie: Wir gehen zurück nach Galiläa, holen unsere Boote und Netze wieder hervor und fangen das Fischen an. Nur: Sie haben das Fischen wohl verlernt! Nicht einen Fisch haben sie nachts gefangen. Als Jesus ihnen am Morgen am Ufer erscheint, kommt es zu einem großen Fischfang. Sie ziehen die Netze ans Ufer, setzen sich an ein Feuer und nehmen zusammen mit Jesus das Frühstück ein. Dann kommt es zum Dialog zwischen Jesus und Simon.
Dreimal fragt Jesus: »Simon, Sohn des Johannes, hast Du mich lieb?« Dreimal fragt er Petrus, der wenige Tage zuvor Jesus dreimal verleugnet hat.Da war Petrus nicht bereit, Verantwortung zu tragen. Da hat er aus Furcht menschlich reagiert: ''Ich? Nein, ich kenne den da nicht!'' Nachher hat er es bitterlich bereut und lief weinend davon. Jetzt steht Jesus vor ihm, dem er schwor, ihn nie zu verlassen. Was wird er tadeln, strafen?
Fortsetzung folgt......