Die Rechtsform des Gesetzes wurde erfüllt. Nicht durch den Menschen, denn das war und ist unmöglich. Es ist die himmlische Gerechtigkeit die dafür sorgte, daß dem gerechten Gesetz Gottes genüge getan wurde. Und dies (als Grundlage und in Auschließlichkeit) allein durch Jesus Christus, den Heiland und offenbarten Sohn Gottes. Am Kreuz von Golgatha hat sich erfüllt, was Gottes Wille war im Hinblick auf die Errettung der glaubenden Menschen. In Galater 2, 19-21 steht entsprechend: ''Nun bin ich aber durch das Gesetz dem Gesetz gestorben, um für Gott zu leben. Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nun lebe ich, aber nicht mehr ich [selbst], sondern Christus lebt in mir. Was ich aber jetzt im Fleisch lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat. Ich verwerfe die Gnade Gottes nicht; denn wenn durch das Gesetz Gerechtigkeit [kommt], so ist Christus vergeblich gestorben''. Was können wir als Christen noch tun? Die Frage ist falsch gestellt, wenn wir meinen, dem noch etwas hinzufügen zu können oder zu müssen, aber sie ist richtig gestellt, wenn es um die Nachfolge und den guten Kampf des Glaubens geht. Mit Christus gekreuzigt zu sein (der alte Mensch) bedeutet, daß wir im Geist leben (sollen). Wozu hat Gott uns auch sonst befreit, wenn wir das ständig ignorieren würden? Auf den Punkt bringt es Paulus in Galater 5,25: ''Wenn wir im Geist leben, so laßt uns auch im Geist wandeln''. Und das tun wir definitiv nicht, wenn wir auf unsere Geistlichkeit schauen, anstatt auf den gekreuzigten Jesus Christus. Diese Gefahr besteht vermutlich, wenn wir schon lange Jahre Christen sind und die Bibel halbwegs kennen und schon viel gehört und gelesen haben. Dann haben wir ein Wissensfundament, welches zwar positiv und wertvoll ist, aber auch dazu führen kann, daß wir meinen, je mehr Wissen ich mir aneigne, desto geistlicher bin ich und alles läuft automatisch und kontinuierlich - ganz ohne Mühe, Kampf und Anfechtung. Das ist nicht die Wahrheit und ebenso wenig realistisch.
Im Geist leben beinhaltet zu lernen auf Jesus zu schauen, nicht auf mich selbst. Das ist ein Kampf. Die Welt in der wir leben, unser Fleisch (was zwar gekreuzigt wurde, aber dennoch als irdisches Gefäß weiterhin seinen eigenen Willen hat) und der Teufel tun alles, um uns diesen Blick auf den Heiland zu vernebeln und madig zu machen. Gelingt dies, wird uns Gottes Gnade immer weniger wichtig und was auf Golgatha geschah, wird zum Nebenkriegsschauplatz und zur frommen Bagatelle. Dann leben wir nicht im Geist und haben aufgehört den guten Kampf des Glaubens zu kämpfen, sondern dümpeln in Selbstgerechtigkeit und frommer Arroganz vor uns hin. Es gibt für niemanden Abkürzungen in der Nachfolge und Heiligung - weder durch Vermehrung von Wissen, noch durch Routine oder eingebildete Geistesfülle. Jede Form von eigener Gerechtigkeit im Glauben ist Feindschaft gegenüber Gott! Und diese schleicht sich klammheimlich in unser frommes Leben hinein. Und dann geht es manchmal nicht mehr um den Geber, sondern nur noch um die Gaben, nicht mehr um Gnade, sondern um Macht, nicht mehr um Jesus, sondern um den Prediger etc. Rechte Erkenntnis ist gut und wichtig, aber sie ist kein Automatismus in der Nachfolge und Heiligung. Wer den Kampf umgehen will, oder meint eine Abkürzung gefunden zu haben, wird nicht voran kommen und in seinem Leben kaum Kraft haben und Frucht bringen. Ein geistliches Leben in vermeintlich großen Sprüngen, ist wie ein Sack mit Löchern. Die Last wird vielleicht leichter, aber man verliert, was vor Gott wertvoll und wichtig ist. Unser Verbündeter in diesem guten Kampf des Glaubens (1. Timotheus 6,12) ist das Wort und der Heilige Geist. Und dies allein auf der Basis der Vergebung der Sünden am Kreuz von Golgatha. Der Grund ist gelegt (1. Korinther 3,11) und das zählt nicht nur für das Heil und die Erlösung, sondern auch für die verordnete Heiligung. Den Demütigen schenkt Gott seine Gnade - gerade auch in der Nachfolge (1. Petrus 5,5).