Kennt ihr das auch? Man steht vor einer wichtigen Sache und betet wie verrückt. Man bittet Gott um Beistand und ist sich der Gebetserhörung schon sicher. Doch leider kommt es meistens anders als man denkt, und die Sache geht nicht so aus wie man sich erhofft hat. Jetzt folgt die große Endtäuschung und man beginnt mit Gott zu hadern. Man fragt sich, warum er das Gebet nicht erhört hat, obwohl er doch sehen musste wie wichtig es für einen sei. Man will es verstehen, doch es kommt nichts dabei heraus, außer einem großen ''Warum!''
Eine liebe Schwester im Glauben hat sich vor kurzem sehr über Gottes „Nicht“ eingreifen geärgert. Sie war richtig wütend auf ihn, weil er sie in einer sehr wichtigen Sache hat regelrecht hängen lassen. Als ich sie auf eine eventuelle Geduldsprobe Gottes hin ansprach, meinte sie, dass sie jetzt schon 3 Jahre um ihr Recht kämpfte und dass sie jetzt mit diesem wiederholten unbefriedigten Ausgang, gar nicht umgehen könne. Sie reagierte eben menschlich auf eine Endtäuschung und auf mich wirkte sie wie ein trotziges Kind. Ich überlegte wie ich ihr in Gottes Liebe begegnen konnte, um sie zu besänftigen, denn irgendwie konnte ich sie ja auch ganz gut verstehen.Ich konnte ihr nur raten, ihre Wut direkt mit dem Vater zu besprechen, denn dort ist sie am besten aufgehoben. Ihr Erlebnis und ihre trotzigen Aussagen ließen mich nachdenklich werden, und dabei kam mir das Wörtchen Erziehung in meine Gedanken.
Gott freut sich darüber wenn wir mit unseren Anliegen zu ihm kommen (Psalm 55/23) und dürfen uns sicher sein, dass Gott jedes Gebet das über unsere Lippen kommt, gewiss auch hört. Doch wenn Gott unsere Gebete nicht „erhört“, kann es leicht sein, dass er uns erstmal erziehen möchte. Nicht alles was wir erbitten, ist auch gut für uns, und ich denke das ist einer der häufigsten Gründe warum Gott unsere Gebete nicht erhört. Gott kennt unser Herz und er weiß was wir benötigen und je nachdem, erhört er unser Gebet und gibt uns nach seinem Willen. Manchmal aber eben nicht, selbst dann wenn es wirklich wichtig ist. Nun dürfen wir aber wissen, Gott hat sicher für dieses Gebet seinen Zeitplan, um es zu erhören. Oft werden wir in Geduld geprüft und auch wenn wir lange darauf warten müssen, brauchen wir die Hoffnung nicht aufzugeben.
Schauen wir auf die Menschen der Bibel, viele von ihnen haben lange auf Hilfe und Gebetserhörung warten müssen. Sie wurden in Geduld geprüft, weit über ihre Kraft und Verständnis. Abraham bekam von Gott das Versprechen eines Sohnes und er war schon über 100 Jahre alt als ihm seine Frau Sara, Isaak gebar. (1. Moses 21/1-7) Hanna hat lange Jahre auf ihr erstes Kind warten müssen, um die Schande der Kinderlosigkeit wegzubekommen, um dann ihren Sohn nach ca. 3 Jahren an Gott zurück zu geben. (1. Samuel 1/1-28). Jakob hat 7 Jahre für seine Rahel gedient, um dann schlussendlich betrogen um sein Recht nochmals 7 Jahre für sie zu dienen. ( 1. Moses 29/18-30) Josef war jahrelang von seiner Familie getrennt, bis er endlich wieder mit ihr in Frieden vereint war. Ganz gleich ob sie jetzt Geduld, Vertrauen oder sonst eine Lebenskrise als Prüfung bekamen, zusammengefasst waren allesamt unter der wachsamen Führung Gottes. Diese Beispiele und viele mehr können uns bestätigen, dass es manchmal hart ist auf Gottes Antwort zu hören, und das es oftmals eine gute Lebensschule ist, nicht gleich alles zu bekommen was man benötigt.
Gott hört uns, er sieht und führt uns , mit seiner liebevollen aber oft auch strengen Vaterhand, oftmals geradewegs, oftmals aber auch über Steinige Wege oder durch die Wüste. Manchmal erhört er unsere Gebete gleich, manchmal eben erst nach langem Warten.
So also heißt es für uns:'' Hinhören, ausharren und geduldig sein! Amen
(Klagelieder 3/26)
Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein und auf die Hilfe des HERRN hoffen.
Seid herzlichst gesegnet, eure