Was uns erschrecken sollte in diesen Versen, ist schon das vierte Wort in der deutschen Übersetzung. Es sind viele. Es sind nicht nur ein paar wenige, von denen Paulus hier schreibt. Nein, es sind viele. Es gibt sie nicht nur ab und zu mal, sondern sie kommen oft. Und das war schon damals so, aber nicht nur damals. Es hat seither ganz stark zugenommen. Wenn man sieht, was heutzutage in den Gemeinden alles gepredigt wird, da dreht sich der Magen um. Es gibt viele von ihnen. Und sie bekommen nicht nur die Erlaubnis, in Gemeinden zu predigen, sondern füllen ganze Fernsehkanäle und verdienen sich damit eine goldene Nase. Sie „lehren um schändlichen Gewinnes willen“, schreibt Paulus. Es gibt kaum eine bessere Beschreibung für manche dieser Prediger, die ihre großen Shows, ihre dicken Limos und teuren Häuser bekommen, indem sie mit ihrem „ungehörigen Lehren“ ganze Häuser verwirren. Sie bringen Familien auseinander. Sie sorgen für zahllose egoistische Scheidungen mit Slogans wie „Gott will, dass du glücklich bist“. In einem anderen pastoralen Brief schreibt Paulus: Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten etliche vom Glauben abfallen und sich irreführenden Geistern und Lehren der Dämonen zuwenden werden durch die Heuchelei von Lügenrednern, die in ihrem eigenen Gewissen gebrandmarkt sind. (1. Timotheus 4, 1 - 2) Das zeigt uns auch, dass es in dieser Zeit, in der wir leben, eher noch zugenommen hat.
Paulus nennt diese Leute widerspenstig, leere Schwätzer und Verführer. Das sind drei ganz scharfe Beurteilungen eines falschen Verhaltens. Sie stellen sich gegen Gott. Sie sind nicht bereit, demütig unter dem Wort Gottes zu stehen, sondern stellen sich darüber. Sie meinen, sie könnten über Gott zu Gericht sitzen und feststellen, was ein gerechter und liebender Gott alles tun dürfe und was nicht. Das ist verführerisch. Das verleitet viele Menschen zum Anfertigen eines BibelBastelBogens. Dieser Do-it-yourself-Glaube hat mit dem biblischen Christentum nichts, aber auch gar nichts mehr zu tun. Das sind verführte Menschen, die von diesen Schwätzern durcheinander gebracht wurden. Jakobus schreibt sehr treffend: Werdet nicht in großer Zahl Lehrer, meine Brüder, da ihr wisst, dass wir ein strengeres Urteil empfangen werden! (Jakobus 3, 1) Mit dem Lehren der Bibel ist nicht zu spaßen. Der Herr Jesus Selbst nannte diese Verführer sogar Mühlstein-Kandidaten: Er sprach aber zu den Jüngern: Es ist unvermeidlich, dass Anstöße zur Sünde kommen; wehe aber dem, durch welchen sie kommen! Es wäre für ihn besser, wenn ein großer Mühlstein um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen würde, als dass er einem dieser Kleinen einen Anstoß zur Sünde gibt. (Lukas 17, 1 – 2) Das Urteil, welches Paulus hier ausspricht, ist schrecklich. Leere Schwätzer und Verführer. Leute, deren Rede sie selbst verurteilt.
Wie gut, dass es bei Gott immer wieder die Möglichkeit zur Vergebung gibt. Wie gut, dass auch Verführer und leere Schwätzer Buße tun dürfen, wenn sie die Wahrheit erkannt haben. So lasst uns nicht aufhören, für diese Menschen zu beten und ihnen das Leben in der täglichen, aktiven Heiligung vorzuleben. Mögen sie dadurch zur Umkehr gebracht werden!