Der alte Mensch handelt nicht so. Es ist ihm eine Last und meist nur ''vergeudete Liebesmüh’''. Wenn man eine Klage gegen jemanden anderen hat, dann sicherlich nicht ohne Grund. Darum gilt beim alten Menschen: „Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt!“ Sei es im Beruf, der Familie oder auch in der Gemeinschaft mit anderen Christen. Es gibt ganz unterschiedliche Menschen. Jeder hat seine eigene Geschichte und auch seine eigene Vorstellung von Gott und dem Leben mit ihm. Sicherlich haben wir die Bibel als Anhaltspunkt, als Quelle der Weisheit und Erkenntnis. Doch sie ersetzt nicht unser eigenes Leben. Sie gibt den Weg vor und gibt dem inneren Menschen Wegweisung, Frieden, Hoffnung und Wissen durch den Heiligen Geist. Zwischen unserer Bekehrung und der Ewigkeit liegt unser irdisches Leben. Es hat einen Sinn nicht gleich entrückt zu werden. Wir sind den Engeln ein Schauspiel geworden und in der Ewigkeit hat es eine Bedeutung was hier auf Erden mit uns alles passiert ist. Was zählt letztlich? Mein Wissen? Mein unermüdlicher Einsatz in der Gemeinde? Meine hohe Moral? Meine Treue? Mein weltlicher Erfolg? Meine gutgeratenen Kinder? Eine harmonische Ehe? Meine angenommene Leidensgeschichte? Meine Position in der Gemeinde und im Beruf? Vielleicht spielt das alles tatsächlich irgendwie eine Rolle aber ich behaupte, dass dies ungläubige Menschen auch bewerkstelligen können. Aber wenn jemandem Unrecht getan wird, man persönlich Schaden leidet, man verletzt wird oder verkannt? Wie gehen wir normalerweise damit um? Wir wehren uns!
Wir fühlen uns im Recht und sind es sogar! Und wenn der Angreifer auch noch auf seinem unverschämten Standpunkt beharrt? Ja, dann ist doch zappenduster, oder? Und wieder behaupte ich, dass dies auch unter Christen passiert. Manchmal merken wir gar nicht was wir einander alles antun. Wir haben nicht selten echte Kommunikationsprobleme und sehen den anderen nicht. Wessen Geistes Kinder wir sind merken wir spätestens in solchen Situationen. Wie gehen wir miteinander um? Können wir von Herzen vergeben auch wenn der Gegenüber es nicht verdient hat? Das ist das Band der Vollkommenheit, ein Funken der göttlichen Liebe und wahre Demut. Nicht nur Worte sondern Taten aus dem Geist Christi heraus. Gutes zu tun wenn man selbst nichts zu befürchten oder zu verkraften hat, ist einfach. Haben wir so aufeinander acht? Ist uns das wichtig so zu reagieren oder sind wir kurzsichtig spontan nach dem Motto: „Wie es in den Wald hineinrauscht, so schallt es heraus!“ Seid dankbar sagt Paulus im Kolosserbrief! Wir zeigen Gott unsere Dankbarkeit indem wir dieses herzliche Erbarmen untereinander anziehen, denn was wir einander getan haben, haben wir für Jesus getan. Und einen Bruder, eine Schwester zu gewinnen durch Vergebung und Liebe, bewirkt tausendmal mehr, als jemanden verstandesmäßig zur Ordnung zu rufen, oder gar in den Senkel zu stellen und ihm hartherzig ''die Leviten zu lesen''...