König und Bettler -|- Andacht von Joseph Backhaus (Daily-Message-Archiv, 06. Jan 2014)

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Andacht Archiv-Nr. 4123

für den 06. Jan 2014 - Autor:

König und Bettler

Ich steh an deiner Krippe hier, / 0 Jesu, du mein Leben. Ich komme, bring und schenke dir / was du mir hast gegeben. Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn, / Herz, Seel und Mut, nimm alles hin und laß dir's wohl gefallen

Paul Gerhardt, 1653 *©*
 

Irgendwie erinnert mich dieses Lied daran, dass ich als Christ zweierlei bin: sowohl König, als auch Bettler. Ja, wir Christen sind sowohl Könige, als auch Bettler. Zwischen diesen beiden Polen verläuft unsere Lebensreise. Als königliche Menschen machten sich z.B. die Sterndeuter auf den Weg, und mit ihnen machen wir uns auf. Das Kostbarste, was wir haben, nehmen wir mit, um es dem Kind zu schenken. Der Weg der Sterndeuter ist also auch unser Weg: Eine fremde Macht, ein helles Licht, ein Stern ruft uns heraus aus den Häusern unserer Gewohnheiten, auf einen Weg durch Wüsten und Oasen, über Berge und Täler, mit Gefahren und Ablenkungen. Vieles müssen wir zurücklassen auf diesem Weg. Mit den Sterndeutern werden wir nach Jerusalem geführt, in die Königsstadt; und in der Begegnung mit Herodes merken wir: Wir sind noch nicht am Ziel. Werden wir das Kind, den König, finden? Und da, in die Dunkelheit unseres Suchens und Fragens, leuchtet uns neu das Licht des Sterns.
Ich möchte mich jetzt mit den Sterndeutern vergleichen. Vielleicht erging es ihnen ja ähnlich wie mir: Die Gewissheit, nun bald am Ziel zu sein, lässt still werden, nach innen gekehrt. Man geht in Gedanken noch einmal seinen Weg, vom Aufbruch bis hierher kurz vor dem Ziel, dem göttlichen Kind, durch.
Was habe ich gesucht?
Warum bin ich gekommen?
Und: Was bringe ich mit?
Das Kostbarste, was ich habe, möchte ich ihm schenken. Wird das Kind, der König, annehmen, was ich ihm schenke?
Auf diesem letzten Abschnitt meines Weges spüre ich: Wir sind nicht nur königliche Menschen, die Hände gefüllt mit unseren Gaben für das Kind - nein, wir sind auch Bettler: Wir geben uns selber und hoffen, dass der andere uns annimmt.
Mit den Sterndeutern bringen wir das Gold unserer Liebe, den Weihrauch unserer Sehnsucht, die Myrrhe unserer Schmerzen.
In Liebe, Sehnsucht, Schmerzen sind wir Könige und Bettler: Unsere Liebe ist der Schatz, der unser Leben kostbar macht und wertvoll - und gleichzeitig spüren wir in der Liebe so stark wie niemals sonst ‚unsere Armut: Wird unsere Liebe ihre Antwort finden in der Liebe des anderen? Unsere Sehnsucht nach einem „Noch mehr'', nach einem »Darüber hinaus», letztlich nach Gott, sie ist Antrieb für unser Tun, sie motiviert uns zu unserem Engagement in Kirche und Gesellschaft - aber immer bleiben wir zurück hinter der Kühnheit unserer Träume und Ideale. Wir tun unser Möglichstes, und es ist lange nicht genug. Als Könige und als Bettler stehen wir mit den Sterndeutern vor der Krippe. Gold der Liebe, Weihrauch der Sehnsucht, Myrrhe der Schmerzen haben wir als unsere Gaben mitgebracht - und gleichzeitig kommen wir mit leeren Händen, weil wir alles erwarten und erhoffen von diesem Kind.
n einem bekannten Weihnachtslied drückt es der Verfasser so aus:
Ich steh an deiner Krippe hier, / 0 Jesu, du mein Leben.
Ich komme, bring und schenke dir / was du mir hast gegeben.
Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn, / Herz, Seel und Mut, nimm alles hin
und lass dir's wohl gefallen«

Ich sehe dich mit Freuden an / und kann mich nicht satt sehen;
und weil ich nun nichts weiter kann, / bleib ich anbetend stehen.
dass mein Sinn ein Abgrund wär / und meine Seel ein weites Meer,
dass ich dich möchte fassen.

Eins aber, hoff ich, wirst du mir, / mein Heiland, nicht versagen:
Dass ich dich möge für und für / in, bei und an mir tragen./
So lass mich doch dein Kripplein sein./ Komm, komm, und lege bei mir ein
dich und all deine Freuden.

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