Kleinkinder halten die Hand vor die Augen und sagen: Such mich. Was sie nicht sehen, das sehen sie nicht, obwohl sie direkt vor der Person stehen. Sie meinen auch, dass man sie nicht sieht. Später verstecken sie sich so, das man sie möglichst gar nicht findet oder sehr spät. Der Suchende sagt dann: Eins, zwei, drei x (Name wird genannt) verbrannt. Manche Menschen laufen auch mit rosa-roten Brillen durch die Welt und schauen sich die Situation schön. Einige Leute verstecken sich vor den Aufgaben und Problemen, die ihnen entgegenkommen. Sie flüchten oder suchen Ausreden, um sich vor der Bewältigung zu drücken. Mag sein, dass manche Sachen sich mit der Zeit von selbst erledigen, aber nicht alle.
''Siehst du mich'' kann man als Frage und als Hilferufe lesen. Die Frage bzw. der Ruf kann von Jesus an mich gestellt werden, aber auch von mir zu Jesus.
Ich kann fragen bzw. rufen: Herr, siehst du mich und meine Situation, meine missliche Lage? Hilf mir daraus und hilf mir, dir zu vertrauen. In Jeremia 12,3 steht: Mich aber, HERR, kennst du und siehst mich und prüfst mein Herz vor dir. Reiß sie weg wie Schafe zum Schlachten, und sondere sie aus, dass sie getötet werden! In Notsituationen und Krisen, da denken wir bewusst an den, der uns eigentlich immer trägt.Oft meinen wir dann: Er hört mich ja gar nicht, weil er uns eben nicht so schnell hilft, wie wir es wollen.
Auch Jesus fragt und ruft: Siehst du mich?! Ich bin doch da und will dir helfen und zuhören. Komm doch zu mir. Jesus klopft auch bei jedem Menschen an und will fragen: Willst du mein Freund sein, darf ich dein Hirte sein? Wie verhalten wir uns dann? Halten wir naiv wie die Kinder die Hand vor die Augen oder wissen wir, was bisher in unserm Leben falsch lief, wollen es aber nicht preisgeben und verstecken uns deshalb bewusst vor ihm, damit er lange suchen muss? Wie pochte das Herz, wenn der Suchende ganz nah an meinem guten Versteck war. Wie pocht mein Herz und welche Gedanken gehen mir durch den Kopf, wenn ich mich bewusst vor Gott verstecke? Adam und Eva versteckten sich auch, als sie vom Baum der Erkenntnis gegessen hatten und Gott sie rief.
Oftmals verstecken wir aber auch Gott vor den andern und sagen ihnen nicht, wer unser Leben leitet und führt. Wir haben Angst vor dem Auslachen und den möglichen (eventuell) beruflichen Konsequenzen. Freundschaften könnten auseinander brechen, die man ''ohne'' Gott gepflegt hat. Wir leben nicht das Leben mit Gott nach außen und sagen / fragen so den / die anderen: Siehst du Gott, wie ich mit ihm lebe und auf ihn höre?
Dabei sagt Gott: Kommt her zu mir, ich will euch erquicken. Verstecke dich heute nicht vor Gott und verstecke nicht DEN vor den andern Menschen, der dich erschaffen hat und dich von ganzem Herzen liebt. Geh mit ihm freudig durch den Tag.