Am Samstag hatten wir einen Gemeindeausflug. Wir fuhren in einen sehr schönen Tierpark in unserem Umfeld. Ich liebe es Gottes Tierwelt und die Vielfalt seiner Kreaturen zu bestaunen und wir hatten sehr viel Spaß in Gemeinschaft. In dem Tierpark gab es neben Esel, Pferd und Co auch Schafe die einer ganz eigenartige Rasse abstammen. Diese Schafe hatten 2 Paar Hörner, wobei ein Paar seitlich über den Ohren und ein Paar über der Stirn heraus bis über das ganze Gesicht des Schafes wuchsen. Diese Hörner waren nicht nur unschön anzusehen, sondern irgendwie dem Tier auch ein Hindernis beim Fressen. Ich dachte darüber nach warum dieses Schaf von Gott so hinderlich ausgestattet wurde und meine Fantasie gab mir eine Geschichte wieder.
Es geschah damals im Paradies als Gott gerade dabei war seine Tiere zu formen. Er verteilte Hörner und Geweihe an jene wie er es sich vorstellte. In einer langen Schlange standen die verschiedensten Paarhufer und warteten darauf an die Reihe zu kommen, um vom Meister persönlich behörnt zu werden. Alle waren friedlich bis auf ein kleines Schaf, das sich immer wieder vor die anderen drängte, um sich auf schnelleren Weg seine Hörner zu holen. Doch als es vor dem Herrn zu stehen kam, bemerkte dieser, dass es ja bereits Hörner an beiden Seiten seines Kopfes trug. Gott sprach das dränglerische Schaf darauf an, worauf es erwiderte: es wolle mehr von den schönen Hörnern haben. Obwohl der Meister sagte, dass diese Hörner die er zusätzlich beansprucht jemanden anderen dann fehlen würden, wollte das Schaf nicht von seinem Anliegen weichen. Egoistisch bestand das Tier auf ein weiteres Paar Hörner. So gab Gott seinen Wunsch entsprechen nach und setzte ihn ein weiteres Paar Hörner an die Stirn. Leider wusste das Schaf nichts von dem Wuchs seiner von Gott gedachten Hörner, denn die formten sich wie beim Widder zur Rolle. Somit begann das Übel des kleinen Schafes, denn nun wuchsen ihm seine schönen Hörner mitten ins Gesicht bis über das Maul hinunter. So wurde es ihm eine Plage seine Nahrung aufzunehmen.
(Sprüche 12/15)
Den Toren dünkt sein Weg recht; aber wer auf Rat hört, der ist weise.
Diese Geschichte können wir auch gut auf uns Menschen übertragen und sie soll uns zur Vorsicht ermahnen, wenn unser Egoismus über uns hinaus wächst. Wie oft beten wir bei Gott um Dinge die ein anderer viel nötiger hätte. Wie oft wollen wir bei Gott unseren Dickkopf durchsetzen damit er unseren Willen erfüllt. Gott gibt gerne und er lässt sich auch mal dazu hinreißen, unsere hartnäckigen Gebete zu erhören, auch wenn er weis das es nicht gut für uns ist. (1. Korinther 6/12) Aber er will uns dann damit etwas lernen, denn spätestens wenn wir mit unserem Wunsch Schiffbruch erleiden, ja dann merken wir hinterher dass es besser ist, nicht alles zu haben was man möchte. Wie das Schaf aus meiner Erzählung, so müssen auch wir die Konsequenz unserer egoistischen Gebete im Leben tragen. Darum ist besser das wir aufpassen was wir wollen und auch wenn diese Geschichte frei erfunden ist, möglich ist sie denn noch, denn Gott hat auch Humor. Kannst du dich in meinen Zeilen wiederfinden, dann sei in Zukunft auf der Hut, damit dir nicht ein Horn im Wege ist. Amen
Seid herzlich gesegnet, eure