Bald ist wieder die Fastenzeit vorbei. Wenn man heute durch die Geschäfte geht, sieht man schon überall die glitzernden Osterhasen und viele bunte Eier.
An Ostern feiern wir Christen die Kreuzigung und die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus. Und schon viele haben in ihrer Bibel vergeblich nach dem Osterhasen und den bunten Eiern gesucht.
Doch fündig geworden sind sie genauso wenig, wie die, die den Weihnachtsmann und den Christbaum suchten.
Als vor vielen hundert Jahren das Christentum zu uns nach Deutschland kam, hatten die Einwohner auch ihre Götter, die sie feierten. Da gab es zum Beispiel die Frühlingsgöttin Ostara, die für die erwachende Natur und die Fruchtbarkeit zuständig war. Die Dinge der Natur, die man dieser Fruchtbarkeit zuordnete, waren unter anderem Hasen und Eier.
Als die Missionare nun kamen und den Menschen die Auferstehungsfeier näher bringen wollten, verbanden diese es mit ihrem Ostara-Fest, das zur gleichen Zeit gelegen war.
Längst kennt kaum noch jemand die Göttin Ostara, und doch hat unser Auferstehungsfest von ihr den Namen Ostern erhalten und die Zeichen Hase und Eier wurden in der Tradition mit in das Osterfest eingebaut.
Schon seit vielen Jahren streiten sich nun die Christen, ob man diese Traditionen mitmachen darf. Sind die Eier nun ein traditionelles Zeichen für die Auferstehung oder hängen wir damit noch der heidnischen Göttin Ostara an? Ähnliche Fragen beschäftigten auch schon die Korinther, an die Paulus seinen Brief schrieb. Hier ging es, nicht viel anders, als bei uns, um das Essen von heidnischem Opferfleisch. Ehrt man damit die Götzen oder haben diese Götzen gar keine Realität, so dass es sich um ganz normales Fleisch handelt?
Paulus selbst scheint nichts dagegen zu haben, dass man solches Fleisch verspeist. Was ihm jedoch wichtig war, ist, dass man damit nicht das Gewissen seiner Glaubensgeschwister belastet. Wenn wir alles zur Ehre Gottes tun, kann nichts an sich falsch sein. Wenn jedoch jemand da ist, der damit Probleme hat, der das nicht so sehen kann, so sollen wir darauf verzichten.
Genauso können wir es auch mit dem Osterhasen und den Eiern sehen. Wenn wir sie zu Hause haben, im familiären Kreis, wo niemand damit ein Problem hat, so ist es gut und okay, wenn wir es zur Ehre Gottes machen. Sind wir jedoch in der Gemeinde oder sonst bei Geschwistern, die hiermit ein Problem haben, so sollen wir einfach darauf verzichten, um ihm keine Gewissensnot zu bereiten.
Wie feierst du das Auferstehungsfest?
Ich wünsche dir noch einen gesegneten Tag und eine gute Vorosterzeit.