Jesus Christus hat in seiner schwersten Stunde eine Wahrheit ausgesprochen, die vor allem an uns Christen gerichtet ist. Einen willigen Geist in Bezug auf Gott, kann nur ein Kind Gottes haben. Entsprechend steht in Römer 8, 13-14: ''Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben müssen; wenn ihr aber durch den Geist die Taten des Fleisches tötet, so werdet ihr leben. Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder''. Wir machen Schwankungen durch und haben nicht immer beständig diesen willigen Geist, aber Gottes Gnade triumphiert über unser Versagen. Das soll uns beschämen und gleichzeitig motivieren. Durch unsere (schlechten) Erfahrungen sollen wir einsehen, daß wir es als Christen sehr nötig haben zu wachen und zu beten. Wir sind nicht automatisch geistlich. Wie kann ich Gott lieben? Wie wird mein Geist willig? Durch Gefühle und Begeisterung? Nicht unbedingt, und auch nicht an erster Stelle, sondern durch Gehorsam. Das lesen wir in Johannes 14,15: ''Wenn ihr mich liebt, so werdet ihr meine Gebote halten''. Wir müssen aber genau lesen und die Reihenfolge beachten. Die Liebe zu Gott bewirkt den Wunsch und den Willen IHM auch gehorsam zu sein, und dann sind wir es auch, denn es steht geschrieben, ''so werdet ihr'' - das ist vollendete Gegenwart! Daß wir auch versagen und manchmal fahrlässig und gedankenlos sind, weiß Gott. Wichtig ist der willige Geist - Psalm 51,14: ''Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe, und mit einem willigen Geist rüste mich aus''. Letztlich brauchen wir Gott um Gott zu lieben. Wir sollen mit Gottes Hilfe rechnen und darum bitten IHM gehorsam sein zu dürfen. Der HERR schenkt Wollen und Vollbringen (Philipper 2,13). Wir können uns nicht selbst mit einem willigen Geist ausrüsten, aber wir können (müssen) Gott jeden Tag im Gebet darum bitten, so wie es David getan hat. Das ist unser Teil. Nur so können wir geistlich (über)leben. Wir sind als Christen hilfsbedürftig. Es gibt keinen frommen Automatismus. David hat das anhand seines eigenen Versagens erkannt und verstanden.
Die Versuchungen machen keinen Urlaub oder nehmen Rücksicht auf unsere momentane Lage. Das Fleisch ist schwach - das ist die Wahrheit. Und die Versuchungen zielen immer auf das Fleisch, weil es schwach ist. Das ist eine logische Tragik und eine geistliche Wahrheit. Wir werden nicht unser Fleisch fromm machen können. Das kann nicht funktionieren. Paulus klärt uns in Römer 8, 5-10 auf: ''Denn die da fleischlich sind, die sind fleischlich gesinnt; die aber geistlich sind, die sind geistlich gesinnt. Aber fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede. Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott, weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag's auch nicht. Die aber fleischlich sind, können Gott nicht gefallen. Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich, wenn denn Gottes Geist in euch wohnt. Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein. Wenn aber Christus in euch ist, so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen, der Geist aber ist Leben um der Gerechtigkeit willen''. Es mag weltlich gesehen eine schyzophrene Ausgangslage sein, aber es ist sozusagen die wunderbare Konsequenz der Gnade. Wir sind natürlicherseits und sichtbar fleischlich, aber wir leben unsichtbar und geistlich durch den Glauben, der uns, mitten im Alltag, auf eine andere (bessere) Existenzebene hebt. Gott ist Geist, und durch den Geist Christi in den Kindern Gottes, haben wir eine ungetrübte Beziehung zum allmächtigen Gott. Das sollte uns täglich motivieren, froh machen und innerlich erheben. So wie David, der mit Gott rechnete und sein Heil allein in Gottes guten Gaben sah: ''Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe, und mit einem willigen Geist rüste mich aus''. Amen.