Was heißt Fastenzeit für uns? Heißt es übermäßiges Essen wegzulassen? Heißt es Verzicht zu üben? Heißt es mich einzuschränken? Was heißt Fastenzeit? In der Bibel habe ich folgenden Vers gefunden (Lukas 15,18): „Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir.“
Fastenzeit ist ein Weg. Das ist Fastenzeit. Fastenzeit ist ein Weg. Fastenzeit ist ein Weg hin zu Gott, hin zum Vater. Fastenzeit ist ein Weg, der ein klares Ziel hat. Ein Ziel, das mir die Möglichkeit gibt, mich neu auszurichten. Fastenzeit ist ein Weg, auf dem ich bewusst mitgehen kann, den ich erleben kann und den ich nützen kann, ein Ziel anzuvisieren. Das Ziel ist Gott. „Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen!“ Ich mache mich auf den Weg und habe mein Ziel vor Augen.
Die Fastenzeit dauert 40 Tage und endet an Ostern. Ostern ist das Ende der Fastenzeit, Ostern ist das Ziel der Fastenzeit. Wie verbindet sich das? Gott als Ziel der Fastenzeit und Ostern als Ziel der Fastenzeit? Was ist die Verbindung? Was ist die Gemeinsamkeit. Was ist das wirkliche Ziel?
Gott, der in Jesus Christus am Kreuz stirbt und an Ostern aufersteht. Gott, der sich für meine persönliche Sünde hinrichten lässt und an Ostern doch als auferstandener Sieger dasteht. Gott der an Ostern meine Sünde besiegt. Das ist das Ziel der Fastenzeit.
Jetzt bleibt nur noch die Frage: Wie komme ich dort hin? Wie erreiche dieses Ziel? Warte ich einfach die 40 Tage ab oder werde ich selber aktiv?
„Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir.“ Da steckt eine Erkenntnis und ein Bekenntnis dahinter. Ich habe gesündigt. Was heißt dieses sündigen? Es heißt, dass ich meinen eigenen Weg gegangen bin. Das ich mich von Gott abgewandt habe und mich selbst an die erste Stelle gesetzt habe. Dass ich meine eigenen Ziele verfolgt habe, ohne darauf zu hören, was Gott dazu sagt. Dass ich gegenüber anderen und gegenüber Gott meinen Weg durchsetzen wollte ohne Rücksicht auf Verluste.
Das ist die Erkenntnis. Und auf die Erkenntnis folgt das Bekenntnis: „Vater ich bin schuldig vor dir!“ Das ist Fastenzeit. Fastenzeit ist ein Weg des Erkennens und Bekennens. Und Fastenzeit ist ein Weg, der Ostern als Ziel hat. Ich bin mit meiner Schuld nicht allein. Da ist Gott, der mir diese Schuld abnimmt. Gott, der mir am Ende dieses Weges, der mir an Ostern als der Auferstandene meine Schuld abnimmt, wenn ich sie ihm bekenne. Gott der mir meine Schuld abnimmt und mir dadurch Freiheit schenkt.