Herzensprüfungen

Das ist ein wunderbarer Vers, weil er so direkt erklärt und aufzeigt, worauf es Gott beim Menschen ankommt. Vom menschlichen Herzen sagt die Bibel unmissverständlich, daß es ein trotziges und verzagtes Ding ist, und sein Dichten und Trachten schon immer böse war (1. Mose 3 6,5). Das Herz ist das ''Zentrum unserer Persönlichkeit'' und nicht nur das Organ, welches das Blut durch die Blutbahnen strömen lässt. Der Mensch ist von Grund auf durch die Sünde verdorben und in jeder Weise untauglich für Gottes Gegenwart und den Himmel. Verzagt sein bedeutet wohl so viel wie Unruhe, Angst, Enttäuschung, Unsicherheit, Orientierungslosigkeit und Unfrieden. Und Trotzigkeit bedeutet dann so etwas wie Beleidigtsein, Unverstandensein, Sturheit, Übermut, Frust und Wut. Nicht gerade eine glückliche Kombination möchte man meinen, und menschlich gesprochen vermutlich so etwas wie ein ''hoffnungsloser Fall''. Aber nicht für Gott! Der HERR ergründet uns nicht nur, sondern ER heilt unser krankes Herz und schenkt uns Liebe und Gnade und neuen Mut. Wir können Gott nichts vormachen, das wissen wir (theoretisch) aber wissen wir das auch stets in der Praxis? Was im Himmel sehr gut ankommt ist Aufrichtigkeit! In Sprüche 2, 6-10 steht: ''Denn der HERR gibt Weisheit, und aus seinem Munde kommt Erkenntnis und Einsicht. Er lässt es den Aufrichtigen gelingen und beschirmt die Frommen. Er behütet, die recht tun, und bewahrt den Weg seiner Frommen. Dann wirst du verstehen Gerechtigkeit und Recht und Frömmigkeit und jeden guten Weg. Denn Weisheit wird in dein Herz eingehen, und Erkenntnis wird deiner Seele lieblich sein...''.

Ein Selbstprüfen sollte zu der Erkenntnis führen, daß die Bibel recht hat und in unserem Herzen wirklich nichts Gutes zu finden ist. Unsere Erlösung war keine übersinnliche und kosmetische Operation, sondern eine Neuschöpfung aus Wasser und Geist (Johannes 3,5). Wir sind eine neue Kreatur durch den Glauben an das Evangelium (2. Korinther 5,17). Was kann aus einer trotzigen und verzagten Haltung Gutes herauskommen? Gott verlangt nun nichts von uns, wozu wir gar nicht in der Lage sind. Zum Beispiel unser Herz zu ändern. Aber gerade stehen (aufrecht) für das, was man ist und tut, das können wir! So wir es vor Gott nun umsetzen (z.B. im Gebet und im Umgang untereinander) ist es angenehm vor unserem Heiland. ER schenkt uns dann auch die rechte Einstellung und Motivation ihm aufrichtig nachzufolgen und dankbar zu sein. Ein aufrechtes Leben als Christ mit Fehlern und Schwächen ist vor Gott wertvoller als ein äußerlich scheinbar perfektes Leben in Unaufrichtigkeit und Realitätsferne. In Jeremia 17, 9-10 steht: ''Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen? Ich, der HERR, kann das Herz ergründen und die Nieren prüfen und gebe einem jeden nach seinem Tun, nach den Früchten seiner Werke''. Und die Wahrheit in diesem Fall ist immer die Realität Gottes der uns nicht verurteilt, sondern uns und unsere Werke ans Licht bringen will, damit wir heil und selig werden. Auch deshalb, damit wir verstehen und lernen können, Gott in allem zu vertrauen. Nicht zuletzt unserem ewigen Heil in Jesus Christus, der uns unsere Sünden vergeben hat!


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Jörg Bauer