Fortsetzung von gestern
Rein menschlich bringen wir für diese kompromissbereite Haltung Verständnis auf. Die Leute in Thyatira mussten ja von irgendetwas leben! Gott toleriert es nicht! Er bezeichnet ihre Kompromisse als Ehebruch. Die Gemeinde ist wie eine Braut für ihn. Wir würden jeden Bräutigam schief angucken, der es zulässt, dass seine Braut mit jedem x-beliebigen Mann flirten kann. Treue ist in unserer heutigen Gesellschaft kein aktuelles Wort. Gott toleriert keine Kompromisse, egal, wie viel Ausreden wir dafür vorbringen. Der Kompromiss, den die Christen in Thyatira leben, ist eine Misstrauenserklärung gegenüber Gott. Hat nicht er verheißen, wenn wir zuerst nach Ihm, seinem Reich und seiner Gerechtigkeit trachten, uns alles andere, was wir für den Lebensunterhalt benötigen, wir all dies erhalten? Warum vertrauen wir dann nicht seiner Versorgung, sondern versuchen in unserer eigenen Kraft und durch Kompromisse Auswege zu schaffen?
Gott verwirft die Christen, welche falsch gehandelt haben, nicht! Er gibt ihnen Zeit, ihre Gesinnung zu ändern; Busse zu tun; doch ist diese Zeit befristet! Busse zu tun ist nicht einfach ein Dauerangebot. Gott gibt die Gelegenheit dazu und er setzt die Frist. Darum ermahnt uns die Bibel: »Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verstockt eure Herzen nicht!« (Hebräer 3,7 ) Man muss die Gelegenheit beim Schopf packen, wenn sie da ist! Der Aufruf zur Gesinnungsänderung kann durch beides geschehen: Durch den ermahnenden Aufruf des Wortes Gottes oder durch Trübsal und Schwierigkeiten. Isebel hat nicht auf das Reden Gottes hören wollen, also gibt Gott ihr und ihren Anhängern noch eine Chance durch Schwierigkeiten und Not, ihre Gesinnung doch noch zu ändern. Eines aber steht fest; dass ihre Werke, die aus diesem Kompromiss heraus entstanden sind, nicht weiter bestehen werden, sondern sterben und untergehen.
»Und es werden alle Gemeinden erkennen, dass ich es bin, der Herz und Nieren erforscht und einem jedem nach seinen Werken vergilt.« Darum soll die Gemeinde, früher wie heute, an dem festhalten, was sie von Gott empfangen hat. Es sollte uns egal sein, welche Nachteile dem einzelnen oder der ganzen Gemeinde daraus entstehen. Im ersten Moment scheinen wir den Gewinn gewählt zu haben, wenn wir den Kompromiss eingehen, aber längerfristig wird es sich als Verlust erweisen. Der momentane Verlust ist letztlich der Gewinn! Gott kennt mich durch und durch und formt mich durch Segen, Krisen und Schicksalsschläge. Gott beurteilt unser Leben, wenn wir mal vor ihm stehen.