Es klingelt das Telefon und ein liebgewordener Mensch ruft an und will einfach mal mit dir reden, weil er gerade an dich dachte. Ein schönes, wohltuendes Gefühl. Dieses Gefühl darf ich mit meiner Freundin und ihrem Mann erleben.
Manchmal hat man das Gefühl, dass in einem so etwas ist wie Wüste. Es ist alles so leer, es scheint alles so leer. Der Mensch oder der Freund(in), der bzw. die einen Platz in meinem Herzen hat, ist so fern, so weit weg. Er bzw. sie kann einen nicht in den Arm nehmen, liebevoll ansehen und mit einem reden. Das Reden und Sehen ist im Zeitalter der modernen Technik mittlerweile durch Skype und Telefon gegeben, aber die menschliche Nähe fehlt.
Das ist zwar die geographische Distanz, aber die innere Distanz gibt es auch. Wenn auch viele Kilometer, Länder, Meere, Ozeane.... zwischen uns sind und wir voneinander getrennt sind - so sind wir dennoch in Gedanken miteinander verbunden. Wie viel ärmer und kälter wäre mein Leben ohne den Menschen. Dieser Mensch bereichert dein Leben. Wie ist es bei Gott? Fühlen wir uns geographisch oder innerlich von Gott manchmal getrennt? Oder trennen, besser entfernen, wir uns bewusst von Gott? Eines ist sicher: Er ist uns immer nah und begleitet uns.
Im Gebet kann ich mit Gott über den andern sprechen. Ich kann ihn Gott anbefehlen, dass er den Menschen beschützt und bewahrt, wo er auch sei. Ich kann Gott danke sagen, dass ich einen Menschen habe, der mir so viel bedeutet, dass ich ihn vermisse. Im Gebet kann ich aber auch wieder Gott sagen, dass ich entfernt war und dankbar bin, dass er mir innerlich nah blieb.
Nicht das Vermissen bestimmt mein Denken, lähmt mich und ich habe Durst nach ihm. Der Dank für diesen Menschen verändert mein Herz. Nach einer Abwendung von Gott und den Erfahrungen damit, weiß ich erst wieder seine Nähe und seine Freundschaft zu schätzen und danke, dass er mir innerlich (in Gedanken) immer nah war. Nach einer Wüstenwanderung finde ich zur lebendigen Quelle zurück.
Ruf doch heute einfach mal jemanden an oder schreibe einen Gruß oder lade jemanden ein, denn es ist schön zu lesen und zu hören: Ich vermisse dich. Komm doch mal wieder vorbei.