Paulus, der ehemalige Saulus, schreibt diesen Brief. Er ist selbst unter sehr speziellen Umständen zum Glauben gekommen. Doch ist nicht jede Bekehrung eine ganz spezielle? Es bedarf dazu ja so vieles, was zusammenspielen muss, damit diese zustande kommt. Da sind alle drei Personen der Dreieinigkeit voll aktiv dabei: Gott der Vater, der schon vor der Erschaffung der Welt die Menschen zur Erlösung vorausbestimmt hat. Gott der Sohn, der alle Sünden des gesamten Lebens des Sünders getragen hat. Und nicht zuletzt der Heilige Geist, der in der Gegenwart dem Menschen die Augen öffnet für seine Sündhaftigkeit, ihn überführt und aktiv den Glauben in sein Leben hineinlegt, sowie ihn durch die Austeilung der Gnadengaben zu einem ganz bestimmten Körperglied am Leib Christi – der Gemeinde – macht. Dieser Saulus, der vor Damaskus auf ganz besondere Weise zum Paulus wurde, hat diesen Brief geschrieben. Zuerst hat er ihn zwar schon an die Gemeinde in Ephesus geschrieben und geschickt, aber er ist eigentlich an alle Gläubigen gerichtet und enthält ganz viele wunderbare Wahrheiten darüber, wie Gott Sich die Gemeinde vorstellt und wie wir in dieser Gemeinde leben sollen. Paulus schreibt den Brief in der Vollmacht eines Apostels von Jesus Christus. Das heißt, dass jedes Wort, das er darin schreibt, direkt von Gott stammt und von Gott bestätigt ist. Apostel Jesu Christi gab es in der ganzen Geschichte nur 12. Das wissen wir aus Offenbarung 21, 14. Da steht nämlich vom neuen Jerusalem, dass es 12 Grundsteine hat, auf denen die 12 Namen der Apostel des Lammes (also von Jesus Christus) stehen. Andere Apostel gab es natürlich zu jeder Zeit. Das sind Menschen, welche von einer Ortsgemeinde ausgesandt werden für einen speziellen Dienst, und deshalb von Gott auch mit ganz besonders speziellen und starken Geistesgaben ausgerüstet werden.
Dieser Brief ist wie gesagt zuerst einmal an die Gemeinde in Ephesus gerichtet. Er wurde ungefähr zur gleichen Zeit geschrieben wie der Philipper- und der Philemonbrief. Timotheus war in dieser Zeit der Gemeindeleiter in Ephesus. Er nennt die Empfänger Heilige und Gläubige. Diese beiden Worte gehören ganz stark zusammen: Jeder Gläubige ist ein Heiliger, und niemand kann ein Heiliger sein, wenn er nicht gläubig ist. Wichtig ist auch, dass wir uns bewusst sind: Ohne Gottes Wirken in und an uns können wir gar nichts tun. So sprach auch der Herr Jesus in Joh. 15: Ohne Mich könnt ihr NICHTS tun! Gott der Heilige Geist schafft den Glauben in uns, Er öffnet unsere Augen, damit wir unseren verlorenen Zustand erkennen können, und Er gibt uns die Kraft, im Vertrauen uns an den Herrn zu wenden und an Ihn zu glauben. Und nur durch das Werk des Herrn Jesus können wir Heilige sein. Denn dadurch, dass Er den Tausch am Kreuz vollbracht hat, und für uns zur Sünde gemacht wurde, damit wir gerecht würden, haben wir Seine Gerechtigkeit bekommen. Diese Gerechtigkeit ist wie ein Mantel, der uns gänzlich umgibt. Wenn Gott uns sieht, so sieht Er nur den Mantel der Gerechtigkeit, obwohl wir bis zu unserer letzten Stunde damit zu kämpfen haben, dass wir Ihm aus uns selbst niemals gefallen können. Diese Gerechtigkeit des Herrn Jesus macht uns zu Heiligen, zu denen, die für Gott abgesondert sind. Durch die Hilfe des Heiligen Geistes werden uns immer wieder unsere Sünden aufgezeigt, die wir noch lassen müssen. Und wenn wir die erkennen, so tun wir wohl daran, sie auch wirklich zu lassen. Das ist ein Aspekt davon, Gottes Wort zu tun und nicht nur zu hören (Jak. 1, 22ff). Lasst uns also immer wieder neu innehalten und den Heiligen Geist fragen, was Er von uns möchte.