Wir haben gesehen, wie Petrus im Vers davor das Menschenleben mit der Vergänglichkeit des Grases und der Blumen verglichen hat. Dies steht im krassen Gegensatz zur ewiggültigen Dauer von Gottes Wort. Wenn wir unsere eigenen Worte vergleichen, sehen wir, dass wir nicht einmal fähig sind, unser ganzes Leben lang (das doch in Gottes Augen gerade mal einen kurzen Augenblick dauert) beim selben Wort oder derselben Meinung zu bleiben. Wie anders doch mit Gottes Wort! Sein Wort steht schon seit der Zeit vor der Erschaffung der Himmel und der Erde und es wird niemals auch nur ein Buchstabe an Gültigkeit verlieren. Gottes Treue ist immerzu da und bleibt bestehen, auch angesichts unserer eigenen Untreue. Doch diese unsere Untreue macht es aus, dass wir aus uns selbst nicht vor Gott bestehen können, geschweige denn aus unserer eigenen Autorität vor Seinen Thron treten. Nur durch das ein für alle mal vollbrachte Leiden, Sterben und die Auferstehung Jesu Christi ist dies möglich geworden. Die Beziehung des Menschen zu Gott ist durch die menschliche Schuld abgebrochen, die Kommunikation eingebrochen und der Mensch als solcher zerbrochen.
Doch Gottes Treue ist größer als das schlimmste menschliche Versagen. Gleich nach dem ersten Sündenfall hat Gott auf Jesus Christus als die Hoffnung für die Menschheit hingewiesen: Der Nachkomme der Frau wird der Schlange den Kopf zertreten und sie besiegen. Rund 4000 Jahre später ist dann auch genau dies eingetreten: Am Kreuz von Golgatha hat Jesus Christus die Mächte und Gewalten der Finsternis entmachtet (wörtlich: splitternackt ausgezogen in Kol. 2, 15), sie öffentlich an den Pranger gestellt und über sie den Triumph gefeiert. Damit wurde Er zur Hoffnung der ganzen Welt. Bis zu diesem Zeitpunkt war Satan der rechtmäßige Herrscher über die Erde; die Menschen hatten ihm alle Macht abgegeben, die eigentlich die Ihre hätte sein sollen. Doch nun war diese Autorität zurückerobert und in die Hände der neutestamentlichen, und damit auch der deinigen, Gemeinde gelegt. Die Gemeinde hat nun die Aufgabe, Gottes Reich zu bauen, Menschen aus dem Machtbereich der Finsternis herauszuretten und sie in den Machtbereich Gottes zu befördern. Das ist eine große Verantwortung, der wir aber nicht ausweichen dürfen. Alles, was unsere Gemeinde tut, soll zum Gemeindebau dienen. So haben wir in der heutigen Welt als Gemeinde einen dreifachen Auftrag: Erstens die Gemeinde stärken, erbauen, aufbauen durch inneren, gegenseitigen Dienst aneinander. Zweitens die Pflöcke des Gemeinde-“Zeltes“ weiter stecken durch Einladen in der Stadt, Straßenevangelisationen, evangelistische Hauskreise und einiges mehr in dieser Richtung. Und drittens die Gesellschaft verändern durch aktive Teilnahme an der Politik (zum Beispiel in Parteien, bei Bürgermeisterwahlen, und so weiter) und Unterstützung der öffentlichen Einrichtungen, indem man Einelternfamilien entlastet, Lehrer und Krankenpfleger aus der Gemeinde stellt, für die Kinder Mittagstische und Hausaufgabenhilfe organisiert. Es gäbe so viele Möglichkeiten. Und dank der modernen Medien ist auch so viel mehr möglich als früher. Lasst uns also dankbar sein dafür und unseren Auftrag ernst nehmen!