Es ist spannend, zu sehen, wie Petrus hier die drei verschiedenen Zeitformen gebraucht. Zunächst kommt die Vergangenheit: Obwohl ihr ihn bisher noch nicht mit eigenen Augen gesehen habt, liebt ihr ihn trotzdem. Ja, Petrus muss jetzt wohl auf das Bezug nehmen, was wir mit dem Herrn Jesus bisher erlebt haben: Er hat uns errettet, Er hat uns aus der Finsternis herausgerissen und an himmlische Örter versetzt. Er ist unser Heil und Er hat uns auf die Erde Seinen Heiligen Geist gegeben, damit dieser unseren Dienst für den Herrn unterstützt. Die Wiedergeburt und die Taufe mit dem Heiligen Geist sind die zwei Erlebnisse, für die wir auf jeden Fall Grund genug haben, den Herrn Jesus zu lieben und zu ehren. Noch haben wir Ihn, unseren Herrn, nicht mit eigenen Augen gesehen. Doch hat uns das bisherige Leben genügend Gelegenheiten gegeben, um Ihn als Den zu erkennen, der für uns da ist, für uns sorgt, uns nie allein lässt.
Wenn wir dies sehen, wird uns klar, woher die unaussprechliche und herrliche Freude kommt. Es ist dies die Freude im Heiligen Geist. Im Brief an die Gemeinde Roms schreibt Paulus, dass der Heilige Geist, da wir nicht wissen, wie wir beten sollen, mit unaussprechlichen Seufzern vertritt. (Röm. 8, 26). Es geht hier um das Beten im Heiligen Geist, auch Beten in neuen Sprachen oder Zungenreden genannt. Zum ersten Mal im Neuen Testament finden wir dies in Apostelgeschichte 2, in den Versen 13 – 21. Die 120 übriggebliebenen Jesusnachfolger redeten in Sprachen, die der Geist ihnen gab auszusprechen. Das war an und für sich zwar etwas ungewöhnliches, da man sie als einfache Fischer, Zöllner, etc. erkannte. Aber dies allein war noch kein Grund, ihnen Trunkenheit vorzuwerfen. Das waren alles Sprachen von Touristen, die zu Pessach nach Jerusalem gekommen waren. Auch die Bewohner Jerusalems hatten sich seit Jahrzehnten an diese Sprachen gewöhnen können. Was sie anscheinend noch viel mehr erstaunte, war die Fröhlichkeit und der Mut, den sie hatten. Sie dachten: Diese Männer müssen sich betrunken haben, denn ihre Hemmschwelle ist sehr weit heruntergesetzt. Schließlich sind das ja die Gefolgsleute von diesem Verbrecher, den wir gekreuzigt haben.
Im Brief an die Gemeinde zu Ephesus schrieb Paulus deshalb auch: „Betrinkt euch nicht mit Wein, worin Unheil ist, sondern lasst euch vom Heiligen Geist erfüllen, indem ihr zusammen in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern, singt und spielt dem Herrn in euren Herzen.“ (Eph. 5, 18 – 19) Geistliche Lieder oder, besser übersetzt, Lieder des Geistes, sind Lieder in den Sprachen und Melodien, die der Geist uns gibt. So schreibt wiederum Paulus an die Korinther: „Wie soll es nun sein? Ich will mit dem Geist beten, ich will aber auch mit dem Verstand beten. Ich will mit dem Geist Loblieder singen, ich will aber auch mit dem Verstand Loblieder singen.“ (1. Kor. 14, 15) Paulus macht hier deutlich, dass es zwei Arten von Loblieder singen gibt: Mit dem Verstand, also in einer Sprache, die man gelernt hat, aber auch mit dem Geist, also in einer Sprache, die der Heilige Geist uns gibt auszusprechen. Dasselbe meint auch Judas, der in seinem Brief schreibt: „Ihr aber, Geliebte, erbaut euch selbst auf euren allerheiligsten Glauben, indem ihr im Heiligen Geist betet.“ (Jud. 1, 20)
Wenn wir diese Ermahnungen alle ernst nehmen und regelmäßig Gott auch im Gebet und in Lobliedern in den Sprachen des Geistes suchen, so wird auf lange Dauer gesehen diese auffällige, unaussprechliche und herrliche Freude und Fröhlichkeit im Heiligen Geist nicht ausbleiben. Der Herr ist treu!