Der gläubige Philosoph Immanuel Kant (1724-1804) schrieb zum Thema einmal folgendes: ''Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen''. Wenn man aus Faulheit und Desinteresse nicht reflektiert, und die Dinge nicht hinterfragt, ist das, was daraus folgt, auch meist selbstverschuldet. Man kann also sagen, wer unmündig ist, lebt in einem gewissen Abhängigkeitsverhältnis und ist dabei in manchem, dem Wohlwollen und der Sympathie oder auch den Launen anderer ausgesetzt. Im Grunde betrifft das irgendwo alle Menschen. Also auch Reiche, Kluge und Mächtige, denn unmündig sind wir, in Bezug auf Gott, durch die Sünde ersteinmal alle! Ob man das nun einsieht oder nicht, ändert daran nichts. In Johannes 8, 30-34 lesen wir: ''Da sprach nun Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. Da antworteten sie ihm: Wir sind Abrahams Kinder und sind niemals jemandes Knecht gewesen. Wie sprichst du dann: Ihr sollt frei werden? Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht''. Wer sich nicht fragt, warum er ein Sünder ist, reflektiert nicht. Stattdessen sagt man eben ignoranter- und bequemerweise: Es gibt keine Sünde und keinen Gott! Aber das ist falsch (1. Johannes 1,8: ''Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns''). Im Grunde waren ''Abrahams Kinder'' in einem bedauernswerten Zustand, weil sie zwar glaubten, aber mit ihrer hochnäsigen Selbsteinschätzung gründlich daneben lagen.
Menschen, die zwar irgendwie glauben, aber keine wirkliche Sündenerkenntnis haben, und sich somit für annehmbar vor Gott halten, sind unwürdig und gleichzeitig unmündig, weil sie die geistlichen Realitäten nicht sehen und erkennen (wollen). Echte Aufklärung kommt hier nur von Gott selbst, indem Menschen sich glaubend mit dem Wort Gottes beschäftigen. Dadurch, indem man an das Evangelium glaubt und von neuem geboren wird (Johannes 3,3), macht einen das frei und mündig nach Gottes Willen, der uns dazu befreit hat (Galater 5,1). Das Wissen um die Gnade, Fürsorge und Abhängigkeit Gottes, macht uns frei. Wir haben keine Macht oder gar Anspruch über und auf Gottes Gegenwart. Auch kein Privileg für himmlische Dinge, wie manche Menschen oder Kirchen damals und heute sich anmaßten zu verkünden. Kant sagte: ''Die wahre Weisheit ist die Begleiterin der Einfalt''. Ohne Jesus können wir nichts tun - auch nicht glauben (Johannes 15,5). Jesus sagte: ''Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei'' (Johannes 8,36). Das Unwirkliche am Glauben ist, ihn als etwas Anderes zu sehen, denn als Geschenk und eine unsichtbare Kraft, die aus Gnade zu unserer Seelen Seligkeit führt (1. Petrus 1,9). Würdig ist in allererster Linie das Lamm Gottes, unser HERR und Erlöser Jesus Christus, wie wir in Offenbarung 5,12 lesen können: ''Das Lamm, das geschlachtet ist, ist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob''. Jesus ist vor Gott mündig und tritt an unsere Stelle um uns zu Kinder Gottes zu machen - ER hat's getan - Halleluja!