Neulich las ich in einem Buch, dass Jesus nicht halsstarrig gewesen sei. Wenn Gott ihm sagte, er solle hoch sehen, so hob er seinen Kopf, schaute Zachäus an und lud sich selbst zu ihm ein. Sagte Gott, er solle sich der Ehebrecherin zuwenden, tat er auch dies und sorgte für eine Lösung - SEINE Lösung - wohlgemerkt, denn die menschliche hätte zu einer anderen Lösung geführt!
Ich frage mich, wie sieht es mit meiner Blickrichtung aus? sehe ich die Not meiner Arbeitskollegin? höre ich die Trauer meiner Nachbarin oder die Angst eines Bauarbeiters?
Bin ich in dieser Verbundenheit, dass ich meinen Blick auf mein Gegenüber setze und mit Gottes Augen das jeweilige Problem sehe? oder bin ich halsstarrig und sehe nur mein Leben?
Immer wieder bete ich ''Herr, mache mich zu einem brauchbaren Werkzeug.'' Aber wie sieht das in meinem Alltag aus? setze ich mich für meine Kollegin auch mal ein und spreche bei unserem Chef vor? nehme ich mir die Zeit für die Nachbarin und des Bauarbeiters und lasse meine Bügelwäsche mal länger liegen, höre ihnen zu und gebe notfalls auch Rat oder packe selbst mal körperlich zu? Nicht um alle Probleme muss ich mich kümmern - ganz klar - aber ich will mir neu ins Herz schreiben, dass ich mich bewußt auf Gott ausrichten will, um SEINE Unterweisung in meinem Leben zu erkennen und IHM wirklich ein brauchbares Werkzeug zu sein.
Jesus hatte stets die richtige Blickrichtung für seine Umwelt, seine Mitmenschen, weil er sich immer wieder neu auf Gott ausrichtete. Teilweise betete er die ganze Nacht durch, um am nächsten Tag gestärkt sein Werk weiter zu führen. Sein Leben diente mir zur Erlösung. Sein Leben ist mir Vorbild und das was ich tun kann, will ich IHM zur Ehre zurückgeben. Ich will mich mit offenen Ohren und Augen führen lassen, und das immer mit Gott an der Seite.
Seine Zusage gilt auch mir, und das empfinde ich als großes Glück: ER unterweist mich und geht genau das Tempo mit mir, das ich brauche. Ich bekomme nicht ein Tempo oder einen Weg aufgedrückt, den ich nicht gehen kann: mit IHM an der Seite bin ich genau richtig. Wenn ich mich überfordert fühle und klein, so kann ich mich sofort an IHN lehnen, werde gehalten und geführt. Möge uns seine Zusage neu bewußt werden, dass ER jeden Weg mit uns geht.