Es gibt im Leben von Christen Momente, in denen sie eine Glaubenskraft offenbaren können, die sie von allen anderen Glaubensgeschwistern in diesem Augenblick unterscheidet. Manchmal kann das sogar für das ganze Leben gelten. Keiner hat den gleichen Mut, dieselbe Zuversicht, die gleiche Sensibilität für Gottes Reden oder eine identische Wachheit für das Leben um einen herum. Keiner kann geistliche Dinge in der Art und Weise und in bestimmten Situationen, so verstehen und umsetzen wie du. Keiner findet die Worte und die Taten, die du geben kannst! Das hat etwas mit Gottes Willen, deiner Persönlichkeit und seinen Gaben zu tun! Es gibt also Dinge und Umstände in deinem Leben, die sind gewissermaßen maßgeschneidert um das Glaubenspotenzial und die Fähigkeiten, die Gott in dich hineingelegt hat, offen zu legen. Nur auf diese Weise können wir Gott dann auch ehren, nämlich in der ''Macht seiner Stärke'' (Epheser 6,10). Stark zu sein im Leben eines gläubigen Menschen bedeutet konsequenterweise auch zu leiden. Dies hat aber nicht zur Folge, daß wir unsere Stärken wieder verlieren müssen, sie werden nur weiter geformt, geschliffen und müssen sich bewähren. Es ist gewissermaßen die Aufgabe der gottgegebenen Stärke dein Leben, deine Leiden, deine Situationen und deine Umstände immer wieder auf geniale Weise als etwas Positives anzunehmen und darin zu wachsen. Kampf und Leiden sind gewiss keine Abfallprodukte des Glaubens, sondern vielmehr notwendige Heilsverordnungen des himmlischen Vaters für dein persönliches Leben vor Gott (2. Timotheus 2, 1-3). Gott gibt seine Stärke immer zielorientiert für bestimmte Aufgaben und Zeiten sowie für bestimmte Menschen und mit einem besonderen Ziel. Das zählt auch für dich. Das kann (soll) der Dienst an anderen sein, und/oder auch manche eigenen Erfahrungen beinhalten, die uns in unserer persönlichen Heiligung verordnet sind. Manchmal müssen wir erst schwach werden, damit wir die Macht der Stärke Gottes in unserem Leben erkennen können.
Wenn Jesus uns mitteilt, daß wir ohne IHN nichts tun können (Johannes 15,5) dann ist es genau das, was damit gemeint ist - stark sein in dem HERRN! Wir können in einem bestimmten Maß sicherlich auch stark in uns selbst sein und etwas bewirken. Was das allerdings dann ist und ob es Gottes Wille ist, ist eine andere Frage. Wie oft sind wir aber nur stark in uns selbst und auch nur in der Macht der eigenen Stärke? Wie oft strampeln wir uns (auch in frommen Dingen) ab, um auf einen grünen Ast zu kommen? Und dabei hangeln wir uns oft von einer Enttäuschung in die Nächste und stürzen dabei manchmal regelrecht ab. Dann rufen wir: ''Gott - wo bist du''? Ob es ein Mose, David, Paulus oder Petrus war, sie alle mussten lernen, nicht aus sich selbst heraus ins Blaue hinein tätig zu sein und auf den Putz zu hauen. Jesus war der erste Mensch, der nichts aus sich selbst heraus tat - Johannes 5,19: ''Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn''. Das nennt man Vollmacht, nicht weil man voll die Macht hat, sondern weil man die Macht in Gottes Stärke hat! Diese Stärke soll unser Vorteil in allen Dingen sein - darum beten wir auch: ''Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden'' (Matthäus 6,10). Können wir uns vorstellen, daß Gott uns wahrhaftig und von Herzen durch seine Macht und Kraft dienlich sein will? Und das wir das wiederum auch für andere so sehen sollten? Es ist wahr, denn Jesus hat es uns gesagt: ''...wer unter euch groß sein will, der sei euer Diener; und wer unter euch der Erste sein will, der sei euer Knecht, so wie der Menschensohn nicht gekommen ist, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele'' (Matthäus 20, 26-28). Halleluja!