Wer als Christ in der Not auf Gott vertraut, der ist dem HERRN auch bekannt und erfährt in solchen schwierigen Zeiten besonders Gottes Güte (Nahum 1,7). Es gibt bei gläubigen Menschen vielleicht manchmal die Einstellung, daß Gott stets AUS aller Not und Bedrängnis befreit, aber das ist so nicht richtig. Was wir erwarten dürfen ist eine Befreiung IN der Not - Gott hat uns kein Leben ohne Probleme, Krankheit und Schwierigkeiten versprochen! Im Sinne der Heiligung ist es tatsächlich manchmal nötig, IN den Problemen Gottes Hilfe und Führung zu erfahren, und nicht alles was irgendwie kompliziert ist, sofort abgenommen zu bekommen. Gottes Hilfe kommt niemals zu spät - aber sie kommt auch nicht zu früh! Gott lässt uns nicht alleine und wenn wir IHN suchen, sind wir auch nicht verlassen, aber wie und wann Gott uns konkret hilft, ist etwas anderes. Wenn uns das Suchen und Ausstrecken nach Gott nichts kostet, suchen wir dann noch? Gott lässt sich finden, aber nicht ohne daß wir IHN auch suchen - Psalm 119,2: ''Wohl denen, die sich an seine Mahnungen halten, die ihn von ganzem Herzen suchen''. König David hat seinem Sohn Salomo bei dessen Vorstellung als sein Nachfolger folgendes an Herz gelegt: ''Und du, mein Sohn Salomo, erkenne den Gott deines Vaters und diene ihm mit ganzem Herzen und mit williger Seele. Denn der HERR erforscht alle Herzen und versteht alles Dichten und Trachten der Gedanken. Wirst du ihn suchen, so wirst du ihn finden; wirst du ihn aber verlassen, so wird er dich verwerfen ewiglich'' (1. Chronik 28,9)!
Salomo dachte nicht daran Gott zu verlassen und wie wir wissen, gab es vor und auch nach Salomo niemals wieder einen König, der so weise, reich und bescheiden war, wie dieser Sohn Davids. Er bat Gott um Weisheit zum regieren und nicht um Reichtum und Ehre (2. Chronik 1, 7-12). Salomo hatte Respekt vor seiner Aufgabe als Regent Israels und spürte eine gewisse Not dem gerecht zu werden. Er suchte Gott und bat um Hilfe - das soll uns ein Vorbild sein (Psalm 50,15 und 77, 2-3). Das Volk Israel hat oft Gottes Geduld strapaziert und steht auch sinnbildlich für jeden einzelnen Christen, wenn es darum geht so manche Nöte, Probleme, Hindernisse, Gedankenlosigkeiten und Umstände im eigenen Leben wahrzunehmen und etwas daraus zu lernen. Gott konkret zu vertrauen und zu suchen (von ganzem Herzen) funktioniert meist nicht von null auf hundert - aber wo es uns gelingt Geduld zu haben und auch manches einmal auszuhalten (mit Gottes Gnade) werden wir immer davon profitieren - egal was vorher alles passiert ist. Wir sollten die Anstrengungen unseres Lebens annehmen, denn ohne diese Mühen und Anforderungen in unserem persönlichen Dasein, hätten wir auch keine Kraft, die wir von Gott dann auch geschenkt bekommen! Was Gott uns persönlich schenken will (auch unsere Gaben und Talente) kommt meist erst dann ans Tageslicht und wird für uns und andere zum Segen, wenn wir es gelernt haben von unten nach oben zu schauen. Gottes Hilfe erweist sich nämlich gerade DANN am wertvollsten, wenn wir in so manchen ''finsteren Tälern'' gewandert sind (Psalm 23) und gewisse gottesfeindliche Umstände uns begegnet sind - und nicht vorher (5. Mose 4, 27-30). Alles wird gut!