Als ich diese Bibelstelle wieder mal las, kam mir, wie all die anderen Male der Gedanke ''na super: freuen soll ich mich, wenn ich wenig beachtet werde.
Klingt ja nicht grad berauschend: ich hab doch Jesus an meiner Seite, warum soll ich bitte schön mich darüber freuen, wenig Beachtung zu bekommen? Mich übersieht man sowieso immer wieder - ich bin doch nun wirklich schon klein genug - und von Reichtum ist auch nicht grad viel zu sehen, muss ich mich denn auch noch darüber freuen???''
Ich hätte ganz einfach weiterlesen können...doch so einfach ist das gar nicht! Sicher kennt Ihr auch diese Bibelstellen, die einem etwas sagen wollen und obwohl man weiterliest, geht man immer und immer wieder zurück zu eben dieser Stelle, die heute und jetzt mir etwas zu sagen hat.
Kommen die nächsten Fragen auf mich zu: Nach welchen Kriterien beachte ICH denn mein Gegenüber? Ist es von meinem Verhalten her ein Unterschied, ob nun ein Reicher oder Armer vor mir steht? Und ist denn ein Armer nach unserer Vorstellung wirklich arm oder ist ein Reicher vielleicht auch arm? Wer sagt mir wo reich anfängt und arm aufhört?
Nein, reich vom Materiellen gesehen bin ich mit Sicherheit nicht. Aber reich, was Jesu' Tod und Auferstehung für mich gebracht hat - auf alle Fälle. Reich an all der Fülle die Gott in mich reingelegt hat - mit Sicherheit! Was schlummert da vielleicht noch in mir, weil ich meine materielle Armut beweine, anstatt den Reichtum Gottes ausfindig mache? Materielles wird vergehen: wie viele Familien gingen schon kaputt, weil Reichtum aufzuteilen war und keiner weniger als der andere wollte; Angst davor hatte, schlechter dazustehen, als der Bruder oder die Schwester. Dabei kann keiner was mitnehmen in die Ewigkeit. Außer der Gottesnähe oder eben Gottesferne!!!
Und wie war das mit der Beachtung? Nach was beurteile ich, ob ich jemanden wirklich beachte? DOCH DER HERR SAGTE ZU IHM:''LASS DICH VON SEINEM AUSSEHEN UND VON SEINER GRÖßE NICHT BEEINDRUCKEN. ER IST ES NICHT. DENN ICH URTEILE NACH ANDEREN MAßSTÄBEN ALS DIE MENSCHEN. FÜR DIE MENSCHEN IST WICHTIG, WAS SIE MIT DEN AUGEN WAHRNEHMEN KÖNNEN; ICH DAGEGEN SCHAUE JEDEM MENSCHEN INS HERZ.'' 1. Samuel 16,7
Schaue ich mit meinen Augen nach den Äußerlichkeiten wie Größe, Kleidung, Worte oder versuche ich meinem Gegenüber ins Herz zu schauen? Im Gespräch genau zuzuhören um hinter den Worten sein Glück/Leid seine Freude/Trauer zu erkennen? Sehe ich seine Haltung, um sein Befinden zu entdecken?
Hat Gott, Jesus ans Kreuz gehen lassen, weil er mich nicht beachtet hat? Nein: Gott ließ lieber seinen Sohn sterben, als dass er in der Ewigkeit auf mich verzichten wollte - ist das nicht Reichtum? ist das nicht Beachtung genug? Sollte ich diesen Reichtum nicht rausschreien, damit es jeder in der Nachbarschaft hört und jeder auch sieht, WO er richtige Beachtung findet? Ist es nicht traurig, dass Menschen am Reichtum und an der wichtigsten Beachtung vorbeileben?
Somit will auch ich Euch zurufen: freuet Euch, freuet Euch alle Zeit in dem Herrn. Denn Ihr seid reich und ihr werdet beachtet von niemandem Geringeren, als unserem Gott! Nehmt diesen Reichtum und diese Beachtung in großer Freude an und gebt sie weiter, an alle die Jesus nötig haben!
Möge Euch der Tag freundlich entgegenkommen und Ihr ihn voller Freude genießen.
Seid gesegnet.