Ich habe – Gott lob – noch nie einen wirklich leeren Magen verspürt, noch nie wirklich Hunger leiden müssen. Allerdings: eine Phase der Geldknappheit habe auch ich schon erlebt. Und im Rückblick kann ich feststellen: Auch die Wüste ist ein Segen. Es ist schon ein besonderer Genuss, einen Apfel in der Hand zu halten, den man sich gerade noch so leisten konnte. Dieser schmeckt dann nicht nur süß und saftig, sondern ist eine Delikatesse. Und es ist schon ein himmlisches Gefühl, dieses oder jenes, was man noch so zum Leben braucht, einfach geschenkt zu bekommen, einfach annehmen zu dürfen.
Die Wüste ist eine Lehrstunde in der Schule des Lebens. Schnell wird klar und deutlich, was wirklich zum Leben gereicht und was eigentlich überflüssig ist. So überflüssig, dass es uns vielleicht sogar daran hindert, echtes Leben zu leben.
Paulus hat diese Lektion auf seiner Lebensreise ganz besonders tief erfahren.
Und kann nun sagen: „Ich leide keinen Mangel, denn ich habe gelernt, mir genügen zu lassen, wie es mir auch geht.“ Dahinter steht eine große Gewissheit. Die Gewissheit, dass Gott seiner Schöpfung das bereitstellt, was sie braucht, dass wir also sorglos – eben sorgen-frei – sein dürfen, so sorglos wie die Vögel und Lilien.
Für den Umgang mit Geld habe ich für mich folgenden Leitsatz formuliert:
„Gehe mit dem, was du empfängst, sorglos und sorgsam um.“ SORGLOS – denn wir dürfen darauf vertrauen, dass – was auch immer passiert – Gott dafür sorgt, dass unser Leben versorgt ist und SORGSAM – denn wir sind verpflichtet, gute Verwalter für unser Hab und Gut zu sein. Empfangene Mittel als Lebensmittel – also als Mittel für das Leben einzusetzen.
Ich wünsche Euch im JETZT und HEUTE ein ganz sorgloses, unbeschwertes, fröhliches Herz.