Mein Herz stockt mir und versteinert sich jedes mal, wenn ich zur Zeit Radio oder Fernsehen einschalte. Der Krieg im Irak betrifft mich. In unserer globalisierten Gesellschaft gibt es keine Grenzen mehr, vor denen der Krieg halt macht.
Wenn ich mir meine kleinen Kinder vor mir sehe, wird mir zum Teil Angst und Bange, was wir ihnen für eine Welt hinterlassen. Eine Welt, in der Terroristen Waffen in den Händen halten, an die vor einer Generation noch kein Mensch zu denken wagte, eine Welt, in der sich zivilisierte Staaten gegen das Veto der Gemeinschaft hinwegsetzen um mit Waffengewalt ihre Interessen durchzusetzen, eine Welt, in der keine Seite mehr Rücksicht auf das Leben und das Wohlergehen Unschuldiger nimmt.
Noch kennen unsere Eltern oder Großeltern den Krieg aus eigener Erfahrung. Heute ist es der Nahe Osten - und ich frage mich, wann es uns wieder trifft.
Ich schreie in die Dunkelheit der Welt hinaus: Mein Gott, mein Gott, warum hast du uns verlassen?
Doch dann höre ich seine leise und traurige Stimme in mir: Nicht ich habe euch verlassen, nein, sondern ihr habt mich verlassen.
Und weiter höre ich ihn sagen: In der Welt habt ihr nun Angst, aber fürchte dich nicht, ich habe für euch diese Welt am Kreuz überwunden.
Und während ich langsam wieder Mut fasse und meine Augen öffne, spüre ich seinen Geist noch durch den Raum wehen, der mir zuspricht: Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht. (Joh 14,27)
Und ich merke, wie die Kraft in mir wieder wächst, und auch der Wunsch, auch hier auf der Erde an seinem Frieden mitzubauen.