Tiefgreifende äußerliche und innerliche Veränderungen, wie sie die Israeliten bei der Einwanderung ins Land Kanaan erlebten, sind auch für uns heutzutage oft mit veränderten Wertvorstellungen, Gewohnheiten, Gedanken und nicht zuletzt ungewohnten Gefühlen verbunden. Veränderte Umstände berühren immer auch unser Innenleben und unsere Seele. Nicht selten sind Umbruchsituationen auch Spiegelbilder unserer inneren Ordnung oder Unordnung! Gerade in solchen Lebenssituationen ist es wichtig eine Bezugsperson zu haben, die sich selbst treu bleibt - Gott! Wenn wir kleine Kinder beobachten, wie sie reagieren wenn sie Neues, Ungewohntes oder Bedrohliches wahrnehmen, verstehen wir was gemeint ist. Die Kinder laufen schnell zu ihrer Vertrauensperson, wollen auf den Arm genommen werden und suchen Schutz, Geborgenheit und Liebe. Und wir freuen uns wenn sie kommen und trösten sie gerne und spüren dabei viel Liebe und Glück. So empfindet auch Gott wenn wir zu ihm vertrauensvoll flüchten. Wenn diese liebevolle Zuwendung fehlt und tiefes Vertrauen sich nicht entwickeln kann, wird das Kind nicht überleben oder irreparable Schäden davon tragen oder auf die schiefe Bahn geraten. Ist es für uns im übertragenen Sinne als Christ in dieser Welt nicht ebenso?
Kein Mensch hält absolute Umbrüche lange aus. Jeder braucht in allem Wandel auch immer so etwas wie Kontinuität. Nur wenn etwas da ist, das durchträgt, hat unsere Seele die Kraft, sich auf die Veränderungen einzulassen und das neue Leben zu gestalten. Gerade in Umbruchsituationen ist der tiefe Wunsch nach Ordnung dominierend. Man wird sozusagen ''entwurzelt'' und sucht sich einen festen Halt. Dieser Halt sollte einen davor bewahren im Chaos zu versinken und panische Entscheidungen für sein Leben zu treffen und komplizierte Situationen heraufzubeschwören. Genaus dies charakterisierte die Situation der Israeliten. Sie fragten sich zurecht, was sie nun trägt, wenn nichts bleibt wie es war? Josua erinnerte das Volk an die großen Taten Gottes die er in Ägypten tat (Josua 24,6) und an die Wunder in der Wüste, wie sie die Amoriter besiegten und alle anderen Feinde Israels ebenso (Vers 11). Die Israeliten hatten es gut bei Gott! Dann fragte der bereits sehr betagte Josua (der wohl sein irdisches Ende kommen sah) das Volk, wem sie jetzt und künftig dienen wollen? Sie durften wählen! Im Grunde kam die Frage auf, wen sie liebhaben wollen (Josua 23,11) - den wahren Gott oder einen Götzen? Es kam einstimmig das Bekenntnis zum Gott der Väter! Was nun ist das Wesen eines Bekenntnisses und wie entsteht es überhaupt? Was habe ich von einem Bekenntnis?
Fortsetzung folgt.....