''Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus'' - diese Aussage geht vom Gleichheitsprinzip aus: ''Wie du mir, so ich dir!'' Also der naturrechtliche Grundsatz, daß alle Menschen gleich zu behandeln sind, wenn kein sachlicher Grund dagegen spricht. Für die meisten Menschen sind derartige ''Retourkutschen'' nur recht und billig. Ich glaube wenn Gott uns unsere Sünden vorhält, dann ist er überaus sachlich! Gott eine Schuld in Bezug auf den Menschen und die Schöpfung zu unterstellen, wäre die Krone des Wahnsinns. Es wäre satanisch und dämonisch! Jesus wusste nur zu gut was im Menschen steckte, nämlich nichts Gutes (Römer 3,12). Durch viele Verführungen und dämonische Beeinflussungen in dieser Welt sind wir leider oft genug dazu geneigt, das Böse dem Guten vorzuziehen. Dem Guten untereinander regelrecht nachzujagen, wie wir in der Bibel aufgefordert werden (1. Thessalonicher 5,15) ist für nicht wenige oft ''zuviel des Guten'' oder sogar für manche eine charakterliche Bankrotterklärung. Dazu sind wir immer noch viel zu sehr Egoisten - ich spreche also nicht nur von Ungläubigen. Jesus war sanftmütig und von Herzen demütig (Matthäus 11,29). Das war der Zustand seines Gemüts und seine grundsätzliche Einstellung wenn er Menschen begegnete. Sicherlich gibt es auch Grenzen der Offenheit und Zugänglichkeit. Wenn einem Hass, Hohn und Spott, Gleichgültigkeit, Arroganz und Dummheit entgegenschlägt, ist es besser man schweigt und flieht. Man kann in manchen Momenten aber auch in die Offensive gehen, wie Jesus es bei den Pharisäern tat. Die hatten ein falsches, gesetzliches und menschenverachtendes Gottesverständnis. Jesus bezeichnete sie zu recht und wenig schmeichelhaft als ''Otternbrut'', ''Heuchler'' und ''übertünchte Gräber'' (Matthäus 23,27-33).
Manchmal ist es aber auch nötig deutlich zu werden. Es gibt Situationen, in denen sollte man standhaft und ernstlich seine Überzeugungen verteidigen und aussprechen. Da sollte man den Lügnern und Heuchlern gegenüber einen ''heiligen Ernst'' zeigen und für die Wahrheit einstehen. Das vor allem! Und in dem Fall war es ja auch so. Jesus war sich sowohl in Wortwahl als auch im Ton seiner Sache gewiß! Bevor wir nun allerdings meinen, andere Gläubige oder Andersdenkende grundsätzlich kritisieren und richten zu müssen, sollten wir vorher gut darüber nachdenken und beten, was und wie wir etwas sagen oder auch schreiben. Grundlage ist das unverfälschte Wort Gottes! Auf unsere Gefühle sollten wir uns dabei weniger verlassen, die können uns täuschen! Jesus hatte nicht grundsätzlich etwas gegen Pharisäer wie man ja später auch an der Begegnung mit Nikodemus erkennen konnte (Johannes 3,1-13). Und auch Paulus war zunächst ein strenger, übereifriger Pharisäer den Jesu Sanftmut und Gnade auf den rechten Weg brachte. Grundsätzlich ist es manchmal tatsächlich besser, wenn es Gottes Wille ist, um guter Taten willen zu leiden als um böser Taten willen (1. Petrus 3,17). In manchen Situationen und Momenten muß man Unrecht einfach ertragen, auch wenn es schwer fällt. Allen voran hat dies das Leben Jesu ausgemacht - er ist um unserer bösen Taten willen zerschlagen worden, damit wir mit Gott Frieden haben können (Jesaja 53,5). Diesen Frieden sollen wir in aller möglichen Freundschaft und Freundlichkeit verkünden. Jesus ist unser Vorbild im Umgang mit Menschen und mit der Wahrheit. Wir sollen segnen statt fluchen denn wir sind Gnadenträger und zum segnen berufen. Das Evangelium Jesu Christi ist die größte Segnung aller Zeiten und Welten. Als Kinder Gottes hat unser Segenswunsch und unser Segenswille eine große Bedeutung für einen Menschen und für die Ewigkeit! Gott segne euch! :-)